Klassifikation nach ICD-10 | |
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E06.3 | Hashimoto-Thyreoiditis Hashitoxikose (transitorisch) Lymphozytäre Thyreoiditis Struma lymphomatosa (Hashimoto) |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die Hashimoto-Thyreoiditis (Synonyme: Hashimoto-Thyroiditis, Struma lymphomatosa Hashimoto, (chronische) lymphozytäre Thyreoiditis, Ord-Thyreoiditis, Hashimoto-Krankheit) ist eine Autoimmunerkrankung, die zu einer chronischen Entzündung der Schilddrüse führt. Bei dieser Erkrankung wird Schilddrüsengewebe infolge eines fehlgeleiteten Immunprozesses durch T-Lymphozyten zerstört. Darüber hinaus ist eine Antikörperbildung gegen schilddrüsenspezifische Antigene nachweisbar. Die Erkrankung führt auf Dauer zu einer Schilddrüsenunterfunktion, wobei sich zu Beginn – bedingt durch die Zerstörung des Schilddrüsengewebes – auch Phasen der Überfunktion zeigen können. Der Krankheitsverlauf ist bei den meisten Erkrankten leicht und bei einigen mittelschwer oder schwer. Die Symptome sind vielfältig und – gerade am Beginn der Erkrankung – schwierig einzuordnen. Die Hashimoto-Thyreoiditis ist derzeit nicht heilbar; sie kann nicht ursächlich behandelt werden. Wenn die Schilddrüse wegen ihrer chronischen Entzündung nicht mehr ausreichend Schilddrüsenhormone herstellen kann, muss die Unterfunktion durch eine Substitution therapiert werden: der Erkrankte nimmt täglich orale Schilddrüsenhormone ein.
Die Krankheit wurde nach dem japanischen Arzt Hakaru Hashimoto (1881–1934) benannt, der sie 1912 als Erster beschrieb.[1] Der Charakter als Autoimmunerkrankung wurde 1956 von Deborah Doniach und Ivan Roitt erkannt.