Heeresgruppe war die Bezeichnung für ein Großverband und die dazugehörige Kommandobehörde des deutschen Heeres. Eine Heeresgruppe umfasste mehrere Armeen.
Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges waren die Armeen und ihre zugehörigen Armeeoberkommandos (AOK) die größten militärischen Einheiten, die unmittelbar vom Oberbefehlshaber des Heeres (in den Einigungskriegen war dies der preußische König Wilhelm I, im Ersten Weltkrieg der deutsche Kaiser Wilhelm II.) und seinem jeweiligen Generalstabschef geführt wurden.
Aufgrund der sehr starken Vergrößerung des Heeres (zu Beginn des Deutsch-Französischen Krieges bestand das deutsche Heer aus drei Armeen mit ca. 450 000 Mann, in den Ersten Weltkrieg ging das deutsche Heer bereits mit acht Armeen mit 2,2 Millionen Soldaten. Im Laufe des Krieges wuchs das Heer auf ca. 3,5 Millionen Mann und zuletzt fast 20 Armeen und Armeeabteilungen) war die Oberste Heeresleitung bald nicht mehr im Stande, einzelne Armeen direkt zu führen, weshalb diese übergeordneten Heeresgruppenkommandos unterstellt wurden, denen am Ende des Krieges bis zu 1,5 Millionen Soldaten unterstanden.
Diese Struktur wurde im Zweiten Weltkrieg im Wesentlichen beibehalten. In beiden Weltkriegen wurden die Heeresgruppen des Hauptkriegsschauplatzes direkt von der Obersten Heeresleitung bzw. dem Oberkommando des Heeres geführt, während die Heeresgruppen der Nebenkriegsschauplätze z. B. noch einem eigenen Oberbefehlshaber unterstellt wurden (z. B. kommandierte Paul von Hindenburg im Ersten Weltkrieg als Oberbefehlshaber Ost mehrere Heeresgruppen).