Die literarische Figur Heidi (jap. ハイジ, anfangs: ハイヂ, beides Haiji) erfuhr in Japan eine intensive Adaption und Transformation. Losgelöst von der ursprünglichen Romanvorlage und den bekannten Verfilmungen steht Heidi in Japan für ein populäres kulturelles Konzept der Einfachheit, Natürlichkeit und Niedlichkeit.
Der Roman Heidi führte seit seiner Erstübersetzung vom 15. Februar 1920[1] zu einer intensiven Rezeption von Werken der Heidi-Schöpferin Johanna Spyri. Auf das globale Bild von Heidi wirkte Japan mit der 1974 produzierten Zeichentrickserie Heidi, das Mädchen aus den Alpen (jap. アルプスの少女ハイジ, Arupusu no shōjo Haiji) ein, die typische Elemente der Anime-Kultur in den Charakter Heidi transportierte.
Insgesamt gab es bisher in Japan mindestens 123 verschiedene Auflagen der Heidi-Bücher von 72 verschiedenen Übersetzern, 21 Mangas oder Manga-Reihen, 28 Bilderbücher und diverse Zeichentrickadaptionen.[2] Stereotype prägen das japanische Bild der Schweiz, die im Bewusstsein vieler Japaner eng mit der Heidi-Geschichte verbunden sind: Berge, Alpen, eine unberührte Natur, freies Bauernleben.
Heidi steht in einer Reihe mit anderen westlichen Kindergeschichten, die ebenfalls in Japan eine Fangemeinde haben, welche sich mit ihrer jeweiligen einheimischen Fangemeinde durchaus messen kann:[3] Little Women, Der geheime Garten[4] und besonders das auch thematisch Heidi ähnelnde Anne auf Green Gables.[5]
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