Als Heizkreis, Heizkreislauf oder Heizungskreislauf bezeichnet man in der Heiztechnik das Rohrleitungssystem zur Verteilung des in einer Warmwasserheizung erwärmten Wassers.
Schwerkraftheizungen bestehen aus einem drucklosen Heizungskreislauf (offenes System) mit großen Rohrdurchmessern, in denen das im Wärmetauscher (Heizkessel, Pufferspeicher, Fernwärmeübergabestelle) erwärmte Wasser (Wärmeträgermedium) durch den Einfluss der Schwerkraft aufsteigt. An den Heizflächen (Heizkörper bzw. Radiatoren, Flächenheizungen, Heizlüfter) gibt das heiße Wasser Wärmeenergie an die Umgebung ab und sinkt abgekühlt selbsttätig wieder zum Wärmetauscher zurück. Das durch das Erwärmen vergrößerte Wasservolumen wurde früher meist von einem offenen Behälter am höchsten Punkt der Anlage aufgenommen. Um den Eintrag von Sauerstoff in den Heizkreislauf zu vermeiden, wird heute stattdessen ein geschlossenes Membranausgleichsgefäß für den Druckausgleich bevorzugt.[1]
Pumpenheizungen sind deutlich einfacher herzustellen. Eine Umwälzpumpe transportiert die Wärmeenergie auch über längere waagerechte oder verzweigte Abschnitte sowie durch Rohre mit kleinem Durchmesser zu den Heizflächen.
Der Weg vom Heizkessel zu den Heizkörpern wird dabei als Vorlauf bezeichnet; der Weg von den Heizkörpern zum Kessel als Rücklauf. Die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf wird als Spreizung bezeichnet.
Werden die Anschlussleitungen so verlegt, dass der gemeinsame Leitungsweg der Vorlauf- und Rücklaufrohre für jeden einzelnen Heizkörper (oder anderen Abnehmer) in etwa gleich lang ist, spricht man von einem Tichelmann-System.
Wenn Vor- und Rücklauf durch einen Dreiwegemischer oder eine hydraulische Weiche verbunden werden (kurzgeschlossen werden), so wird der kesselnähere Teil des Kreislaufs auch Kesselkreis genannt. Heizkreis bezeichnet dann nur noch den verbleibenden Teil des Kreislaufs. Entsprechend wird dann zwischen Kesselvorlauf und Heizungsvorlauf unterschieden. Der Kesselvorlauf hat immer eine höhere Temperatur als der Heizungsvorlauf. Die Kurzschlussleitung wird auch als Stichleitung oder Bypass bezeichnet.
Ein Solarkreislauf wird in der Regel nicht direkt mit einem Heizkreis verbunden, sondern stattdessen über einen Pufferspeicher (oder Plattenwärmetauscher) miteinander gekoppelt. Damit die im Freien montierten Solarpanele nicht einfrieren, wird dem Solarkreis ein Frostschutzmittel zugegeben, welches die Viskosität erhöht, die Wärmekapazität absenkt und nach einigen Jahren erneuert werden muss.