Hemerobie

Der ökologische und naturschutzfachliche Begriff Hemerobie ist ein Maß für den gesamten Einfluss des Menschen auf natürliche Ökosysteme.[1] Die aus den griechischen Wörtern ἥμερος (hḗmeros „gezähmt, kultiviert“) und βίος (bíos „Leben“) gebildete und erstmals Anfang des 20. Jahrhunderts von Biologen in Skandinavien benutzte Bezeichnung[2] kann etwa mit Kultivierungsgrad übersetzt werden. Im Sprachgebrauch des fachlichen Naturschutzes wird die Hemerobie auf den Grad der Natürlichkeit von Vegetation reduziert und gleichbedeutend mit den Begriffen Naturnähe oder Naturferne verwendet.[3] Liegen unumkehrbare (oder irreversible) Standortveränderungen vor, ist es jedoch sinnvoll, zwischen dem Konzept der Hemerobie und dem der Naturnähe zu differenzieren.[4]

  1. Der „gute ökologische Zustand“ naturnaher terrestrischer Ökosysteme – ein Indikator für Biodiversität? – Tagungsband zum Workshop in Dessau 19./20.9.2007 (PDF; 4,2 MB). Website des Umweltbundesamtes. Abgerufen am 23. Februar 2013.
  2. Uta Eser: Der Naturschutz und das Fremde: Ökologische und normative Grundlagen der Umweltethik. Campus Forschung, 1999, ISBN 3-593-36250-3.
  3. Manfred Haacks: Landschaftsökologisch – vegetationskundliche Vergleichsstudie der Dove und Gose Elbe in Hamburg, Diplomarbeit, Fachbereich Geowissenschaften der Universität Hamburg Institut für Geographie, Hamburg 1998 (PDF; 22,3 MB). Website des Verfassers. Abgerufen am 23. Februar 2013.
  4. Christian Stein und Ulrich Walz: Hemerobie als Indikator für das Flächenmonitoring. Methodenentwicklung am Beispiel von Sachsen, Naturschutz und Landschaftsplanung, 44(2012)/9: S. 261–266 (PDF; 1,1 MB).

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