Die Schreibweise „Ihering“ ist die ältere und stammt aus der Zeit, als es den Großbuchstaben J im Deutschen noch nicht gab und statt diesem der Buchstabe I verwendet wurde (zusätzlich zum Gebrauch für den Klang /i/). Um den Klang /j/ vor dem Buchstaben E zu schreiben, wurde damals ein H eingefügt („ihe..“), da „ie“ bzw. „Ie“ als langes /i:/ missverstanden worden wären, so z. B. auch „Ihena“ in der alten Schreibweise von Jena.
Vor allem (aber nicht erst) seitdem es den Buchstaben J gibt, wird die alte Schreibung von Namen mit initialem I oft als der Klang /i/ missverstanden. Ironischerweise wird die „modernere“ Schreibweise „Jh“ statt „Ih“ z. B. in Straßennamen in verschiedenen Städten oft auch als der Klang /i/ von der Bevölkerung missverstanden, da J vor H verwirrend ist und da es bekannt ist, dass der Buchstabe J zeitweilig auch statt des Buchstabens I benutzt wurde.
Meyers Großes Universallexikon (1985) gibt die alternative Schreibweise „Jhering“ in Klammern an und erklärt, dass die Aussprache in beiden Fällen [ˈjeːrɪŋ] ist. Für Ihering wird manchmal die modernere Schreibweise Jhering benutzt, um die falsche Aussprache /i:/ zu verhindern, aber auch diese wird oft als /i/ fehlinterpretiert, wie oben erklärt. Eine unmissverständliche Modernisierung würde nicht nur das altmodische I durch J ersetzen, sondern die Schreibweise „Jering“ ohne das verwirrende und nun überflüssige H benutzen (entsprechend Jena statt älterem Ihena).
Dasselbe Lexikon erwähnt beim 70 Jahre früher geborenen Rudolf von Ihering die alternative, modernere Schreibweise Jhering gar nicht, da er sie anscheinend noch seltener benutzt hat als Herbert Ihering, obwohl sie dennoch in modernen Texten und auf Straßenschildern für beide Männer die häufigere Schreibweise ist.