Hermann Josef Abs

Hermann Josef Abs in den 1970er Jahren

Hermann Josef Abs (* 15. Oktober 1901 in Bonn; † 5. Februar 1994 in Bad Soden am Taunus) war ein deutscher Manager und Berater. Im nationalsozialistischen Deutschland war er ab 1938 Vorstandsmitglied der Deutschen Bank AG sowie ab 1940 Mitglied des Aufsichtsrats der I.G. Farben. Seit dem Anschluss Österreichs war er neben Walter Pohle, Karl Rasche und Reinhold von Lüdinghausen einer der Hauptakteure der Arisierung, das heißt der Enteignung von Juden.[1] Abs unterhielt aber auch Kontakte zum Kreisauer Kreis und war nie NSDAP-Mitglied.[2] Nach dem Zusammenbruch des NS-Staates wurde er von seinem Vorstandsposten suspendiert und für etwa drei Monate inhaftiert, jedoch von den Briten in der britischen Besatzungszone verwendet.

Er war Vorstandssprecher von 1957 bis 1967 und anschließend bis 1976 Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank (DB). Die Anhäufung vieler weiterer Aufsichtsratsmandate führte zur Lex Abs. Konrad Adenauer diente er als Berater und „Finanzdiplomat“. Er galt als ein einflussreicher Kunstmäzen.

  1. Harold James: Die Deutsche Bank und die „Arisierung“. Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte der Deutschen Bank in der NS-Zeit Avraham Barkai, Gerald D. Feldman, Lothar Gall, Jonathan Steinberg, Harold James. Beck, München 2001, ISBN 3-406-47192-7. Bereits ab 1989 forschte die erste Historikerkommission mit Thomas Nipperdey, Lothar Gall, Gerald D. Feldman, Harold James, Carl-Ludwig Holtfrerich und Hans E. Büschgen im Auftrag der Deutschen Bank, später ergänzt durch die „Goldbücher“ der Reichsbank, die 1997 im Nationalarchiv der USA entdeckt und aufgearbeitet wurden.
  2. Nützenadel, Alexander: Abs, Hermann Josef. In: deutsche-biographie.de. 1. Juli 2023, abgerufen am 18. November 2023.

Hermann Josef Abs

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