Idealtypus

Ein Idealtypus (auch: Idealtyp) ist in der Wissenschaftstheorie ein zielgerichtet konstruierter Begriff, der Ausschnitte der sozialen Wirklichkeit ordnet und erfasst, indem er die wesentlichen Aspekte der (sozialen) Realität heraushebt und oft mit Absicht überzeichnet. Insofern stellt er ein Gedanken- bzw. Idealbild dar und grenzt sich demnach vom empirisch durchschnittlich gegebenen Realtypus ab.[1]

Die Methode des idealtypischen Verfahrens wurde von Max Weber in die Soziologie eingeführt. Webers Methodologie der Begriffsbildung basiert auf derjenigen von Heinrich Rickert, einem Vertreter des südwestdeutschen Neukantianismus.[2] In einem unspezifischen Sinne jedoch kann man heute sagen, dass die Analyse der sozialen Realität mit Hilfe von Idealtypen ein geläufiges Mittel sozialwissenschaftlicher Theoriebildung darstellt; man nehme als Beispiel die Modelle in den Wirtschaftswissenschaften und der Soziologie.

  1. Karl-Heinz Hillmann: Wörterbuch der Soziologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 410). 4., überarbeitete und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-41004-4, S. 348 (Stw. Idealtyp).
  2. Wolfgang Schluchter: Die Entwicklung des okzidentalen Rationalismus. Eine Analyse von Max Webers Gesellschaftsgeschichte. J.C.B. Mohr (Paul Siebeck): Tübingen 1979, ISBN 3-16-541532-3, S. 22, Anm. 1

Idealtypus

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