Inklusen (von lateinisch inclusus „Eingeschlossener“) ließen sich zu einem von Gebet und Askese geprägten Leben in einem Inklusorium einschließen. Durch ihre extreme Form der Weltabgewandtheit mit dem Ziel, Vollkommenheit (perfectio) zu erlangen, genossen Inklusen vor allem im europäischen Mittelalter ein hohes geistliches Ansehen. In ihrem asketischen Prinzip entsprechen sie den frühchristlichen Säulenheiligen des Nahen Ostens.
Im romanischen Sprachraum wurden die Inklusen zumeist als Reklusen (lateinisch reclusus mit identischer Übersetzung) bezeichnet. Im frühen Christentum in Ägypten sind keine Zellen von Inklusen bekannt, in Nubien wurden einzig Inklusorien in Sayala nachgewiesen.[1]