Die Innviertler Zechen waren (und sind teilweise heute noch) traditionelle Kameradschaften junger, lediger Bauernburschen im Innviertel und in angrenzenden Gebieten. Die Bezeichnung „Zeche“ leitet sich dabei von „zechen“ im Sinne von tafeln oder trinken im Wirtshaus ab. Danach muss der Gast seine Zeche bezahlen, sonst beginge er Zechprellerei. Eine weitere zentrale Bedeutung von „Zeche“ bezog sich auf eine „Gesellschaft zu gemeinschaftlichen Zwecken“, hier eben auf eine Gemeinschaft zechender Personen (Tischgesellschaft) im Wirtshaus, die nach einer Zeche zusammenzahlen („zammzoin“), also die Zeche gemeinsam bezahlen.
Mitglied einer Zeche konnten ledige Burschen nach der Schulzeit werden. Meist waren die Zechenmitglieder unter 40 Jahre alt, auf alle Fälle endete die Zugehörigkeit mit der Heirat (Ausnahmen scheint es nach dem Zweiten Weltkrieg gegeben zu haben, als Ältere gebraucht wurden, um die Zechenkultur wieder zu beleben). Mit dem Eintritt in die Zeche (Initiation) sowie mit dem Abschied bei der Hochzeit waren bestimmte Rituale verbunden. Das Kerngebiet der Verbreitung der Zechen war das Innviertel, wenngleich auch in Einzelfällen außerhalb dieses Gebietes Zechen belegt sind (nördliches Salzburger Land, Großarltal, Mühlviertel, Südböhmen), auch in Ober- und Niederbayern sind Zechen belegt, wenngleich mit wesentlich geringerer Dichte als im Innviertel. Auch wenn nur Burschen Mitglieder einer Zeche sein konnten, so nahmen doch auch „Zechmenscher“ (Mädchen) regelmäßig an den Zechgeselligkeiten teil. Diese rekrutierten sich aus dem Kreis der Schwestern oder Freundinnen der Zechenmitglieder, bisweilen waren auch besonders gute Sängerinnen gern gesehen.