Die sogenannte Islamische Revolution (persisch انقلاب اسلامی Enqelāb-e Eslāmi), (ursprünglich) auch als „Iranische Revolution“ bezeichnet, war eine vielschichtige Bewegung, die 1979 zur Absetzung von Schah Mohammad Reza Pahlavi und zur Beendigung der Monarchie in Iran führte. Sie wird auch Revolution 57 (persisch Enghelāb-e pandschah o haft) genannt, nach dem Revolutionsjahr 1357 im iranischen Kalender.[1] Symbolfigur und später Revolutionsführer war der Ajatollah Ruhollah Chomeini, der ab 1979 gegen weitere revolutionäre und säkulare Gruppen sein Staatskonzept von der Regentschaft der Geistlichkeit (Welāyat-e Faqih, „Statthalterschaft des Rechtsgelehrten“) zum Teil mit Gewalt durchsetzte und neues Staatsoberhaupt wurde.
Die ersten von Ruhollah Chomeini angeführten Demonstrationen gegen den Schah fanden im Juni 1963 statt. Mit den von der Freiheitsbewegung (Nehzat-e Azadi) um Mehdi Bāzargān, einem Mitglied des Parteienbündnisses der Nationalen Front, unterstützten Protesten sollte das Reformprogramm der Weißen Revolution von Schah Mohammad Reza Pahlavi, vor allem die Abschaffung des Großgrundbesitzes und die Einführung des Frauenwahlrechts, verhindert werden.
Nach einer auf Druck des US-Präsidenten Jimmy Carter im Jahr 1977 erfolgten politischen Liberalisierung lebten die von Chomeini initiierten Demonstrationen im Januar 1978 wieder auf. Zwischen August und Dezember 1978 legten mit Unterstützung der Nationalen Front organisierte Streiks die Wirtschaft des Landes lahm. Der Schah verließ das Land Mitte Januar 1979 und zwei Wochen später kehrte Ajatollah Chomeini, der 1964 ins Ausland abgeschoben worden war, aus seinem französischen Exil nach Teheran zurück, wo er von einer jubelnden Menschenmasse begrüßt wurde. Die konstitutionelle Monarchie brach spätestens am 11. Februar 1979 endgültig zusammen, als Guerillagruppierungen und bewaffnete islamistische Revolutionäre die schahtreuen Teile der Armee in Straßenkämpfen angriffen. Am 1. April 1979 wurde die bisherige Staatsform der Monarchie als Ergebnis eines zuvor abgehaltenen Referendums abgeschafft und durch die neue Staatsform der Islamischen Republik ersetzt.
Die Islamische Revolution, die zunächst eine iranische[2] war, ermöglichte einer mittellosen Landbevölkerung den Aufstieg zu bescheidenem Wohlstand. Viele Dorfbewohner waren in die Slums iranischer Großstädte gezogen und bildeten ein Kleinbürgertum, das loyal zu dem durch die Revolution eingeführten theokratischen System war. Für diese Loyalität erhielten sie Arbeitsplätze, Bildung, Wohnungen, was ihnen zuvor als ländliches Prekariat verwehrt geblieben war.[3]