Jules Marchal

Jules Marchal (* 5. September 1924 in Limbourg; † 21. Juni 2003 in Hoepertingen) war ein belgischer Diplomat und Historiker, der seit 1975 ausführlich über die Geschichte der kolonialen Ausbeutung in Belgisch-Kongo forschte und publizierte. Er war belgischer Botschafter in verschiedenen afrikanischen Ländern (Ghana, Liberia und Sierra Leone). Ursprünglich schrieb er unter dem Pseudonym A. M. Delathuy auf Niederländisch, später veröffentlichte er unter seinem eigenen Namen auf Französisch. Dem Buch Censorship of Historical Thought zufolge soll Marchal acht Jahre keinen Zugang zu den Archiven des Außenministeriums erhalten haben, insbesondere denen der offiziellen Untersuchungskommission 1904-5 zu König Leopolds II. Missregierung des Freistaates Kongo.[1]

Der US-amerikanische Autor Adam Hochschild lobte Marchals Werk in seinem Bestseller King Leopold's Ghost über die belgischen Verbrechen im Kongo als den mit Abstand besten wissenschaftlichen Überblick, im Umfang enzyklopädisch.[2]

In seinem Werk Missie en staat in Oud-Kongo, 1880–1914 über die Missionsgeschichte beschäftigte sich Marchal mit der Rolle der Weißen Väter, Scheutisten und Jesuiten (Bd. 1) sowie der Redemptoristen, Trappisten, Herz-Jesu-Priester und Patres von Mill Hill (Bd. 2).

  1. Antoon de Baets (Hrsg.): Censorship of Historical Thought: A World Guide, 1945–2000. 2001, S. 66 (Online-Teilansicht)
  2. Georges Nzongola-Ntalaja: The Congo: From Leopold to Kabila: A People's History. Zed Books, 2002, ISBN 978-1-84277-053-5, S. 56 (google.com). Vorlage:Cite book: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben. („the best scholarly overview by far, encyclopedic in scope“)

Jules Marchal

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