Kastell Mautern | |
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Alternativname | Favianis, Fafianae |
Limes | Limes Noricus |
Abschnitt | Strecke 1 |
Datierung (Belegung) | flavisch, bis 5. Jahrhundert n. Chr |
Typ | Infanterie- und Alenlager (Auxilia), Flottenstation |
Einheit | * Legio X Gemina pia fidelis (?), * Legio XIIII Gemina Martia victrix (?), * Cohors I Ubiorum (?), * Cohors I Aelia Brittonum (Antoniana) (?) * Cohors II Batavorum, * Legio I Noricorum (liburnari) |
Größe | 3,6–5,25 ha |
Bauweise | * Holz-Erde-Kastell (mehrphasig), * Steinkastell (mehrphasig) |
Erhaltungszustand | oberirdisch sichtbar |
Ort | Mautern an der Donau |
Geographische Lage | 48° 23′ 39,7″ N, 15° 34′ 29,4″ O |
Vorhergehend | Limestürme in der Wachau (westlich) |
Anschließend | Burgus Hollenburg (östlich) |
Das Kastell Favianis war Teil der Sicherungsanlagen des römischen Limes Noricus. Es liegt in der Gemeinde Mautern an der Donau in Österreich, Bundesland Niederösterreich, Bezirk Krems-Land.
Das Kastell diente wahrscheinlich zuerst als Reiterlager, in der Spätantike auch als Stützpunkt der Donauflotte (Classis Pannonica) und war vermutlich vom 1. bis ins 5. Jahrhundert kontinuierlich mit römischen Truppen belegt. Es gelangte vor allem im 5. Jahrhundert durch die politischen und sozialen Aktivitäten des Missionars Severin von Noricum zu größerer Bedeutung. In diesem Zusammenhang schützte es unter anderem das Severinskloster und war 488 – nach Niederwerfung des nördlich der Donau gelegenen Reiches der Rugier (siehe Rugiland) durch König Odoaker – Sammelpunkt für die Evakuierung der romanischen Bevölkerung Ufernoricums nach Italien.
Das erstmals in der Notitia dignitatum erwähnte, aber wahrscheinlich bereits seit der frühen Kaiserzeit bestehende Lager konnte archäologisch eindeutig nachgewiesen werden. Das Kastell ist heute zwar fast ganz durch die Altstadt von Mautern überbaut, seine Umrisse sind aber noch immer im Straßenraster auszumachen. Bedeutende Reste des spätantiken Kastells (siehe Steinperiode II) haben sich vor allem am westlichen Abschnitt der mittelalterlichen Wehranlagen und in der Margaretenkapelle erhalten. Es zählt zu den am besten erforschten römischen Fundstätten in Österreich. Das Reste des Kastell sind seit 2021 Bestandteil des zum UNESCO-Weltkulturerbe erhobenen Donaulimes.