Kermes (von persisch/arabisch qirmiz[1]), auch unechtes Karmin, ist ein aus Schildläusen gewonnener roter Farbstoff. Hauptbestandteil ist die Kermessäure.
Mitunter werden auch der aus Kermesbeeren gewonnene rote Farbstoff oder anorganische mineralische Farbpigmente auf Antimon-Basis (siehe Kermesit)[2] als Kermes (bzw. Mineralkermes, ein bei Paracelsus auch als quinta essentia antimonii vorkommendes Gemenge von Antimonsulfid und Kaliumpyroantimonat, das im 18. Jahrhundert als poudre des chartreux bekannt war, bzw. als durch Zusammenschmelzen von rohem Spießglanz mit Weinstein und Auslaugen der Schmelze mit kochendem Wasser als beim Abkühlen als roter Niederschlag entstehender Kermes wie er auch bei Conrad Gessner 1552 zubereitet wird[3]) bezeichnet.
Weitere mit dem Kermes verwandte Insektenfarbstoffe sind das echte Karmin aus der in Mittel- und Südamerika beheimateten Cochenilleschildlaus, der Lac Dye aus der indischen Lackschildlaus, die Polnische Cochenille (auch Wurzelkermes oder Johannisblut) aus der Polnischen Karminschildlaus, sowie die Armenische Cochenille aus der Schildlaus Porphyrophora hameli.[4]