Kernfamilie

US-amerikanische Kernfamilie, bestehend aus Mutter, Vater und gemeinsamen Kindern (um 1955)

Eine menschliche Kernfamilie (auch Gattenfamilie)[1] besteht aus einer Mutter und einem Vater sowie ihren gemeinsamen leiblichen Kindern, die in einem Haushalt zusammenleben.[2] Die Kernfamilie gehört in den westlichen Gesellschaften zu den am weitesten verbreiteten Lebensformen der Familie und wird manchmal auch als Kleinfamilie bezeichnet.

Neben der Kernfamilie bestehen zahlreiche andere Familienformen: Leben beide Partner mit dem Kind oder den Kindern eines Elternteils zusammen, handelt es sich um eine Stieffamilie (auch Patchworkfamilie genannt). Bei nur einem Elternteil handelt es sich um Alleinerziehende.

Im Zusammenhang mit der industriellen Revolution in Europa wird auch von der Herausbildung der Kleinfamilie gesprochen, im Unterschied zur bis dahin im europäischen Kulturraum üblichen Großfamilie mit Angehörigen mehrerer Generationen und Seitenlinien. In neuer Zeit wird das Modell der Kernfamilie oder Kleinfamilie angesichts der gesellschaftlichen Entwicklung hinterfragt.[3]

  1. Günther Lüschen, Veronica Stolte Heiskanen u. a.: Familie und Verwandtschaft Interaktion und die Funktion von Ritualen. In: Günther Lüschen, Eugen Lupri (Hrsg.): Soziologie der Familie (= Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. Sonderheft 14). Springer VS, Wiesbaden 1970, ISBN 978-3-663-19609-9, S. 270–284, hier S. 270, doi:10.1007/978-3-663-19652-5_14 (Seitenvorschau).
  2. Sigrun Ritzenfeldt: Kinder mit Stiefvätern: Familienbeziehungen und Familienstruktur in Stiefvaterfamilien. Doktorarbeit Universität Heidelberg 1997. Juventa, Weinheim u. a. 1998, ISBN 3-7799-1381-X, S. 17: Familie im Wandel, Tabelle 1.
  3. Judith Luig: Familienmodelle: Das Ende der Kernfamilie. In: Zeit Online. 5. März 2020, abgerufen am 21. Oktober 2021 (Redakteurin Politik, Wirtschaft, Gesellschaft).

Kernfamilie

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