Deutsches Pachtgebiet Kiautschou
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Hauptstadt: | Berlin, Deutsches Reich | ||||
Verwaltungssitz: | Tsingtau | ||||
Verwaltungsorganisation: | durch das Reichsmarineamt | ||||
Oberhaupt der Kolonie: | Kaiser Wilhelm II., vertreten durch den Gouverneur | ||||
Gouverneur der Kolonie: | siehe Liste der Gouverneure von Kiautschou | ||||
Einwohner: | 200.000, ca. 400 Deutsche (jeweils 1912) | ||||
Währung: | Silberwährung, gängigste Kurantmünze: mexikanischer Peso („Dollar“)[1] sowie lokale Tael | ||||
Besitzergreifung: | 1897–1914 | ||||
Heutige Gebiete: | Teil der Volksrepublik China |
Kiautschou (chinesisch 膠州, Pinyin Jiāozhōu) war ein 1898 vom Kaiserreich China an das Deutsche Kaiserreich zwangsverpachtetes Gebiet im Süden der Shandong-Halbinsel an der chinesischen Ostküste.
Hauptstadt war Tsingtau (heute meist Qingdao geschrieben – deutsch: „grüne Insel“). Die Stadt Kiautschou nordwestlich der Bucht war nicht Teil der Kolonie, lag aber im Bereich der unter deutscher Kontrolle stehenden Neutralen Zone um die Kolonie.
Grund für den Erwerb der Kolonie durch die Erzwingung des Pachtvertrages vom 6. März 1898 mit China war der Wunsch nach einem Flottenstützpunkt für die Kaiserliche Marine in Ostasien. Mit der Erkundung war Georg Franzius beauftragt. Im Ersten Weltkrieg kam Kiautschou nach der Belagerung von Tsingtau im November 1914 unter die Verwaltung des Japanischen Kaiserreichs.