Eine Kinderschreckfigur ist eine fiktive Figur, mit der Kindern Angst eingejagt wird.
Eltern, Großeltern, Ammen oder andere Kinder erzählten Kindern vor allem in früheren Jahrhunderten von solchen Gestalten. Klassisch ist das Motiv des „Kinder-Mitnehmens“, bei dem den Kindern damit gedroht wurde, dass die Schreckfigur kommen und sie „holen“ würde, wenn sie nicht brav wären. Ebenfalls wurde oft mit Figuren gedroht, die Kinder „auffressen“.
Dies diente einerseits dazu, die Kinder zum einen mit gruseligen Geschichten zu unterhalten, zum anderen aber auch dazu, sie einzuschüchtern und gehorsam zu machen (z. B. zu bewirken, dass sie nachts still im Bett bleiben oder sich von gefährlichen Orten wie Gewässern fernhalten). Kinderschreckfiguren kommen in Sagen, Märchen und Gruselgeschichten vor (siehe auch Ammenmärchen), werden aber auch außerhalb der Literatur verwendet – beispielsweise in Form einer Drohung.
Von den typischen Kinderschreckfiguren sind Schreckgestalten abzugrenzen, die weniger speziell zum Ängstigen von Kindern erfunden wurden und an die die Menschen zum Teil auch als Erwachsene noch glaubten. Dazu zählen beispielsweise Fabelwesen wie Aufhocker, Kobolde, Trolle, Hexen, Teufel, Geister und Gespenster.