Koller (auch Kollett/Kollet oder Collett/Collet; von lat. collum/Hals frz. collet/Kragen) bezeichnete bis zum ausgehenden 18. Jahrhundert ein meist ärmelloses, ursprünglich ledernes Kleidungsstück, das den Oberleib nahe dem Hals und oft auch (aber nicht zwingend) diesen selbst bedeckte. Im 16. Jahrhundert aus dem Goller hervorgegangen fungierte es für die Reiterei des Dreißigjährigen Krieges als Lederharnisch mit frontalem Schnür- oder Hakenverschluss, das über dem Wams getragen wurde.[1] Von den preußischen Kürassieren wurde der Koller, nun aus Textil und in abgewandelter Form, noch bis zum Ersten Weltkrieg unter dem Harnisch getragen.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wandelte sich der, längst auch Kollett genannte, Koller vom Lederwams zu einer aus robustem Kirsey-Stoff gefertigten kurzen Reitjacke. Knapp geschnitten und häufig der langen Rockschöße beraubt, hielt das inzwischen mit zwei Reihen Brustknöpfen versehene Kollett etwa ab 1800 in fast allen Truppengattungen Einzug. Bei Offizieren mit teils wieder fracklangen Schößen. Daneben war es in der Zivilmode beliebt. Beim Militär verschwand das Kollett mit Aufkommen des großzügiger geschnittenen Waffenrocks, der bei den Kürassieren nun wieder Koller hieß.[2]