Kompensation ist im Schach ein Ausgleich eines Nachteils, etwa eines Stellungsnachteils oder eines Materialrückstandes, durch andere Vorteile.[1] Das Wort Kompensation entspricht im Schach etwa den Begriffen „Ausgleich“ oder „Ersatz“. Indem man im Verlauf einer Schachpartie die mögliche Kompensation eines Materialrückstands ermittelt, kann man überprüfen, ob dessen absichtliche Herbeiführung sinnvoll ist oder sogar die Gewinnchancen erhöht oder ob der Materialvorsprung des Gegners zu groß ist, d. h. keine ausreichende Kompensation besteht.
Im Zusammenhang mit der Kompensation spricht man auch vom sogenannten Opfer, d. h. man gibt dem Gegner Figurenvorsprung in dem Wissen, dass eine ausreichende Kompensation erreicht wird. Dabei gibt es sowohl kurzfristige als auch langfristige Kompensationsmöglichkeiten. Opfert man beispielsweise eine Figur, um in den folgenden Zügen zwingend matt zu setzen, ist die Kompensation kurzfristig erreichbar. Ein Opfer zu Beginn einer Partie, das einen Eröffnungsvorteil herbeiführt, der erst im Verlauf des Spiels zu einem Ausgleich des Opfers führt, basiert auf einer langfristigen Kompensation. Ein Opfer (meist eines oder zweier Bauern) bereits in der Eröffnung mit dem Ziel einer langfristigen Kompensation bezeichnet man auch als Gambit.