Konservatismus

Konservatismus (selten Konservativismus; von lateinisch conservare „erhalten“, „bewahren“ oder auch „etwas in seinem Zusammenhang erhalten“) „ist ein Sammelbegriff für geistige und politische Bewegungen, welche die Bewahrung bestehender oder die Wiederherstellung früherer gesellschaftlicher Ordnungen zum Ziel haben“.[1] Dem Konservatismus liegt „der Gedanke einer auf friedliche Evolution hin angelegte politische und geistige Kontinuität und einer Orientierung an bewährter, historisch gewachsener Tradition“ zugrunde.[2]

Neben dem Liberalismus und dem Sozialismus stellt er eine der drei großen politischen Ideologien bzw. Weltanschauungen dar, die im 18. und 19. Jahrhundert in Europa begrifflich definiert wurden. Im Unterschied zu den beiden anderen stellt der politische Konservatismus allerdings mehr eine Haltung in einer spezifischen historischen Situation als eine geschlossene politische Philosophie dar. In seiner Entstehung als politische Weltanschauung wurde der Konservatismus als Gegenbewegung zur Epoche der Aufklärung und den Ideen der Französischen Revolution sowie des Liberalismus und des Radikalismus beschrieben.[3]

Im Gegensatz dazu interpretiert Panajotis Kondylis in seiner Konservativismus-Studie den Konservatismus nicht mehr als bloße Gegenbewegung,[4] sondern versteht sie als Reformulierung der Gedankenwelt der societas civilis.[5]

  1. Urs Altermatt, Martin Pfister: Konservatismus. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  2. Konservatismus Konrad-Adenauer-Stiftung, abgerufen am 18. Dezember 2019.
  3. Vgl. Martin Greiffenhagen: Das Dilemma des deutschen Konservatismus. Piper, München 1971, S. 40–44.
  4. Panajotis Kondylis: Konservativismus. Klett-Cotta, Stuttgart 1986, S. 11.
  5. Panajotis Kondylis: Konservativismus. Klett-Cotta, Stuttgart 1986, S. 16.

Konservatismus

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