Als Konstruktivismus werden Lehrmeinungen der Psychologie zusammengefasst, die sich zwar in den von ihnen abgeleiteten Techniken, etwa in Bezug auf Bildung oder Psychotherapie, unterscheiden, denen aber gemein ist, von einer aktiv-konstruktiven Natur des menschlichen Wissens auszugehen. Zudem stehen alle konstruktivistischen Schulen dem assoziationspsychologischen Ansatz des Empirismus entgegen, nach dem der Geist passiv Inhalte aus der Umwelt aufnehme und eine Kopie der Realität erstelle.[1]
Konstruktivismus hingegen bezeichnet eine Sicht, aus welcher der menschliche Geist der Realität aktiv Bedeutung zuweist.[1] Konstruktivisten interessieren sich dafür, wie Menschen Systeme erschaffen und mit diesen Systemen Erfahrungen verstehen und zuordnen.[2]
In der Psychotherapie könnte dieser Zugang beispielsweise erfragen, wie ein Klient seine Welt wahrnimmt und somit versuchen, des Klienten Welt mit ihren individuellen Bedeutungen zu verstehen. Dieser Zugang stützt sich auf die Annahme, dass Probleme durch die Art, wie Lebensereignisse interpretiert beziehungsweise wahrgenommen werden, entstehen können.[3]
Es besteht eine ideengeschichtliche Verwandtschaft zum Ansatz der evolutionäre Erkenntnistheorie und des radikalen Konstruktivismus.