Die Loutrophoros, Lutrophoros oder Loutrophore (altgriechisch λουτροφόρος loutrophóros, von λοῦτρον loútron, deutsch ‚das Wasser zum Baden‘ und φέρειν phérein, deutsch ‚tragen‘) ist eine besondere Form in der altgriechischen Feinkeramik. Charakteristisch für diese Vasenform ist der lange Hals.
Die Loutrophoros wurde im antiken Athen für den Transport und das Aufbewahren des Wassers während des Hochzeitrituals genutzt, insbesondere für das Wasser, mit dem das Brautbad bereitet wurde. Somit ist es ähnlich den Lekythen oder dem Lebes Gamikos von kultischer Bedeutung. Daraus resultiert eine weitere Verwendung der Vasen als Weihe-Objekte. Aufgrund des Bezuges zur Hochzeit findet die Loutrophore zudem eine breite Nutzung im Grabkult, nämlich als Grabbeigabe für unverheiratete Personen. Davon abgeleitet wurde die Loutrophoros auch als Grabmarkierung zunächst in tönerner, später in marmorner Form entweder als rundplastische Skulptur oder als Relief verwendet. Die Deutung der verschiedenen Formen ist umstritten und Teil einer lebhaften Forschungsdebatte. In Apulien entwickelte sich die einzige handwerkliche Tradition außerhalb Attikas bei der Herstellung und der Verwendung von Loutrophoren.