Ludus tonalis

Ludus tonalis (lateinisch für „tonales Spiel“) ist ein Klavierzyklus von Paul Hindemith aus dem Jahre 1942, der aus zwölf Fugen, elf Interludien (Zwischenspielen), sowie einem eröffnenden Praeludium[1] (Vorspiel) und einem abschließenden Postludium (Nachspiel) besteht.

Das Werk gilt als modernes Gegenstück zum Wohltemperierten Klavier von J. S. Bach. Während das Wohltemperierte Klavier als Anwendungsbeispiel für die Errungenschaft der Wohltemperierten Stimmung gedacht war, ist Hindemiths Ludus tonalis ein musikalisches Exempel für die von ihm selbst gefundene tonale Struktur der chromatischen Tonleiter.

Bach ordnet seine Präludien und Fugen in chromatisch aufsteigender Reihenfolge an und demonstriert so die damals neue Möglichkeit, in allen Tonarten sauber spielen zu können. Hindemith folgt in der Anordnung seiner Stücke der so genannten „Reihe 1“[2], die als eines der Ergebnisse seiner theoretischen Untersuchungen ein neues System von Tonverwandtschaften etabliert, das nach Hindemiths Auffassung den traditionellen Quintenzirkel ersetzen könnte.

  1. Hindemith verwendet die Schreibweise „Praeludium“ (nicht „Präludium“).
  2. Es gibt auch noch eine „Reihe 2“, welche sich auf den in absteigender Reihenfolge angeordneten Konsonanzgrad bzw. Klangwert der Intervalle bezieht und für Hindemiths Akkordlehre von großer Wichtigkeit, im vorliegenden Zusammenhang jedoch eher von sekundärer Bedeutung ist.

Ludus tonalis

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