Marasmus

Klassifikation nach ICD-10
E41 Alimentärer Marasmus
Erhebliche Mangelernährung mit Marasmus
E42 Kwashiorkor-Marasmus
Erhebliche Energie- und Eiweißmangelernährung
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Als Marasmus (Adjektive marantisch, marastisch,[1] marasmatisch;[2] von altgriechisch μαρασμός marasmós, deutsch ‚Schwachwerden, speziell das Abnehmen der Lebenskraft im hohen Greisenalter oder durch abzehrende Krankheit‘; früher auch Darrsucht oder Darmdrüsenzehrung genannt)[3][4] bezeichnet man einen Proteinmangel bzw. Energiemangel, der zum Abbau aller Energie- und Eiweißreserven führt (auch PEM protein-energy-malnutrition).[5][6]

Der Kräfteverfall betrifft Körper[7] und Psyche, wobei es auch zu Psychopathologien wie der Depression kommen kann.[8][9][10] Dieses Definitionskriterium erleichtert die differentialdiagnostische Unterscheidung zwischen dem Marasmus und anderen Formen der Unterernährung. Das französische Analogon marasme bedeutet Lebensüberdruss, Auszehrung, Entkräftung.[11]

Der Marasmus ist ein über Monate bis Jahre ablaufender Auszehrungsprozess und Entkräftungsprozess.[12][13] Die zahlreichen Abgrenzungen zur Mangelernährung, zur Fehlernährung, zur Gedeihstörung,[14] zur Hinfälligkeit, zur Erschöpfung,[15] zur Auszehrung (lateinisch Consumptio), zur Altersatrophie, zur Gebrechlichkeit, zum Altersabbau,[16] zur Entkräftung,[17][18] zur Kachexie, zur Anorexia nervosa (Magersucht), zur Magerkeit, zur Malnutrition, zur Schwindsucht,[19] zur Hungerdystrophie,[20] zum Siechtum[21] und zur Altersschwäche sowie zum Sterbefasten werden nicht immer beachtet.[22]

In der Gerontologie bezeichnet Marasmus senilis den Abbau körperlicher Funktionen mit zunehmendem Alter und wird damit auch als Begriff für eine Todesursache verwendet. Diese Altersschwäche tritt besonders im Greisenalter auf.[23]

Mann und Kind in Indien, unter Marasmus leidend (1972)
  1. Otto Dornblüth: Klinisches Wörterbuch. 11. Auflage, Berlin, Leipzig 1922, S. 239.
  2. Ludwig August Kraus: Kritisch-etymologisches medicinisches Lexikon. 3. Auflage, Verlag der Deuerlich- und Dieterichschen Buchhandlung, Göttingen 1844, S. 591.
  3. Wilhelm Pape, Max Sengebusch (Bearb.): Handwörterbuch der griechischen Sprache. 3. Auflage, 6. Abdruck. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914 (zeno.org [abgerufen am 28. Mai 2019]).
  4. A. Müller, R. W. Schlecht, Alexander Früh, H. Still: Der Weg zur Gesundheit: Ein getreuer und unentbehrlicher Ratgeber für Gesunde und Kranke. 2 Bände, (1901; 3. Auflage 1906, 9. Auflage 1921) 31. bis 44. Auflage. C. A. Weller, Berlin 1929 bis 1931, Band 1 (1931), S. 43–46 (Darrsucht oder Darmdrüsenzehrung).
  5. Harrisons Innere Medizin. 19. Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-88624-560-4, Kapitel 97: "Mangelernährung und Beurteilung des Ernährungszustandes", S. 553–559.
  6. The Merck Manual of Diagnosis and Therapy. 20. Auflage, Merck, Sharp & Dohme, Kenilworth 2018, ISBN 978-0-911910-42-1, S. 33–36.
  7. Deutsche Buch-Gemeinschaft (Berlin, Darmstadt, Wien): Handlexikon. Ullstein Verlag, Frankfurt am Main, Berlin 1964, S. 562.
  8. Hexal Taschenlexikon Medizin. 2. Auflage, Urban & Fischer, München, Jena 2000, ISBN 978-3-437-15010-4, S. 468.
  9. Der große Duden. Band 5, Fremdwörterbuch. 2. Auflage, Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 1971, ISBN 3-411-00905-5, S. 428.
  10. Robert M. Youngson: Collins Dictionary of Medicine. Harper Collins Publishers, Glasgow 1992, falsche ISBN 0-583-31591-7, S. 379: “retardation of mental development”.
  11. Langenscheidts Handwörterbuch Französisch. Teil 1: Französisch-Deutsch. Langenscheidt, Berlin / München / Wien / Zürich 1983, ISBN 3-468-04151-9, S. 369.
  12. Lexikon Medizin. 4. Auflage, Naumann & Göbel Verlag, Köln ohne Jahr [2005], ISBN 978-3-625-10768-2, S. 1064.
  13. Roche Lexikon Medizin. 5. Auflage, Urban & Fischer, München / Jena 2003, ISBN 978-3-437-15156-9, S. 1174.
  14. Dieter Palitzsch: Pädiatrie. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-432-93131-X, S. 46 f.
  15. Lutz Mackensen: Das moderne Fremdwörterbuch. 3. Auflage, VMA-Verlag, Wiesbaden 1988, S. 303.
  16. Die Zeit: Das Lexikon in 20 Bänden. Band 9, Zeitverlag, Hamburg 2005, ISBN 3-411-17569-9, S. 328 f.
  17. Lingen Lexikon in 20 Bänden. Lingen-Verlag, Band 12, Wiesbaden ohne Jahr, S. 65.
  18. Der Sprach-Brockhaus. Eberhard Brockhaus Verlag, Wiesbaden 1949, S. 394.
  19. ICD-10-Klassifizierung für den Marasmus bei Tuberkulose: A16.9. Quelle: Bernd Graubner: Alphabetisches Verzeichnis ICD-10-GM 2006. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 2005, ISBN 3-7691-3252-1, S. 638; Ausgabe 2013, ISBN 978-3-7691-3509-1, S. 704.
  20. Willibald Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, 254. Auflage, de Gruyter Verlag, Berlin, New York 1982, ISBN 3-11-007187-8, S. 725.
  21. Fachwörterbuch der Medizin. Manfred Pawlak Verlag, Herrsching 1984, ISBN 3-88199-163-8, S. 274.
  22. Walter Siegenthaler, Werner Kaufmann, Hans Hornbostel, Hans Dierck Waller (Hrsg.): Lehrbuch der inneren Medizin. 3. Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York 1992, ISBN 978-3-13-624303-9, S. 1249–1255.
  23. Duden: Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke. 4. Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York 1985, ISBN 3-13-437804-3, S. 430.

Marasmus

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