Minakshi

Frauengestalt jüngeren Alters, barfuß, sie trägt ein gelbes Kleid mit einem Muster aus roten Blumen und ein rotes Oberteil, sie blickt nach links auf den grünen Vogel, der auf ihrer rechten Hand sitzt. Auf dem Kopf trägt sie eine hohe goldene Haube
Die Göttin Minakshi auf einer Gouache von etwa 1820

Minakshi (Sanskrit मीनाक्षी Mīnākṣī [miːˈnɑːkʂiː] „die Fischäugige“) ist eine in Südindien sowie in Teilen der indischen Diaspora[1] verehrte, tamilische, hinduistische Göttin. Sie ist den Gramadevatas zuzurechnen.[2] Minakshi ist Mutter-, Kriegs- sowie Schutzgöttin der Fischer.[3] Sie wird als lokale Erscheinungsform von Parvati identifiziert und war eine große Verehrerin des Gottes Shiva.[4] Minakshi ist die Schwester Vishnus und Gefährtin Shivas. Als ihre Heimstätte gilt der Minakshi-Tempel von Madurai, wo dem Mythos zufolge die Hochzeit zwischen ihr und Shiva stattfand. Minakshi wird anthropomorph mit grüner Haut dargestellt, ihr Attribut ist ein Papagei und ein Blumenstrauß.[5] Gelegentlich trägt sie auch ein Schwert.[6] In der Regel wird sie neben zwei Fischen abgebildet. Ihr Vahana ist ebenfalls ein Fisch.[3]

Der Name Minakshi bedeutet „die Fischäugige“. Die Deutung des Namens ist unklar. Meist wird angenommen, das Epitheton „fischäugig“ beziehe sich auf die Schönheit der Augen der Göttin, welche die lange und anmutige Form eines Fisches hätten (in ähnlicher Weise werden in der indischen Dichtung die Augen schöner Frauen oft mit Lotusblättern verglichen). Teils wird der Name auch damit erklärt, dass die Götter indischen Vorstellungen zufolge ebenso wenig wie Fische mit den Augen blinzeln. In Ritualen spielt der Blick (Darshana) der Göttin eine zentrale Rolle. Die Göttin ist ganz Blick.[7]

Minakshi ist im Wesentlichen eine lokale Gottheit, die sich nur an ihrem Haustempel in Madurai in Tamil Nadu im zentralen Schrein manifestiert. Dort wird sie zusammen mit ihrem Gemahl Shiva, der dort Sundareshvara heißt, als Hauptgottheit verehrt. Sie steht hierbei jedoch im Mittelpunkt.[8] In Südindien gibt es darüber hinaus einige wenige Tempel, in denen ein Nebenschrein Minakshi gewidmet ist. Zudem errichteten ausgewanderte Tamilen in Port Louis, der Hauptstadt von Mauritius, und in der texanischen Stadt Pearland Minakshi-Tempel. Die Verehrung von Minakshi ist auch in der Ferne auf ihren Ursprungsort Madurai bezogen.

  1. Paula Richman (ed.), Extraordinary Child: Poems from a South Asian devotional genre. Honolulu: University of Hawaiʻi Press, 1997, ISBN 978-0-8248-1063-4
  2. Paula Richman (ed.), Extraordinary Child: Poems from a South Asian devotional genre. Honolulu: University of Hawaiʻi Press, 1997, ISBN 978-0-8248-1063-4
  3. a b Gerhard J. Bellinger: Knaurs Lexikon der Mythologie, München 1999, ISBN 3-8289-4154-0, S. 330: Minatciyamman
  4. Paula Richman (ed.), Extraordinary Child: Poems from a South Asian devotional genre. Honolulu: University of Hawaiʻi Press, 1997, ISBN 978-0-8248-1063-4
  5. Paula Richman (ed.), Extraordinary Child: Poems from a South Asian devotional genre. Honolulu: University of Hawaiʻi Press, 1997, ISBN 978-0-8248-1063-4
  6. Paula Richman (ed.), Extraordinary Child: Poems from a South Asian devotional genre. Honolulu: University of Hawaiʻi Press, 1997, ISBN 978-0-8248-1063-4
  7. Axel Michaels, Der Hinduismus, C.H.Beck Verlag, München 1998, S. 162
  8. Paula Richman (ed.), Extraordinary Child: Poems from a South Asian devotional genre. Honolulu: University of Hawaiʻi Press, 1997, ISBN 978-0-8248-1063-4

Minakshi

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