Mohammed Atef (arabisch محمد عاطف, DMG Muḥammad ʿĀṭif; * 17. Juni 1944[1] in Menufiya / Ägypten; † 16. November 2001 in Kabul) war ein führender Kopf der ägyptischen Terrororganisation al-Dschihad und Militärchef der islamistischen Terrororganisation al-Qaida. Er wurde im Zuge des US-Einmarsches in Afghanistan von einer US-Drohne getötet und ist weltweit das erste bekannte Opfer eines Drohnenangriffs.[2]
Atef bekleidete einen Posten innerhalb der ägyptischen Polizeikräfte. Er wurde 1981 aufgrund seiner Beteiligung am Attentat auf Anwar as-Sadat inhaftiert.[3] Atef schloss sich 1983 dem Kampf der Mudschahedin gegen die sowjetische Armee in Afghanistan an.[4] Er war seit Anfang 1987 auf bin Ladens Gehaltsliste und war Gründungsmitglied von al-Qaida. Er war langjähriger Militärchef der Organisation.[5] Ihm wurde vorgeworfen, maßgeblich an der Planung der Anschläge vom 11. September und der Attentate auf US-Botschaften in Nairobi und Daressalam 1998 beteiligt gewesen zu sein. US-Stellen vermuteten ebenso, dass er bei der Entsendung von Kämpfern nach Somalia beteiligt gewesen war. Diese sollen bei der Schlacht von Mogadischu somalische Milizen unterstützt haben, die gegen die US-Truppen und Blauhelmsoldaten kämpften. Der somalische Warlord Mohammed Farah Aidid bestritt allerdings, Hilfe von al-Qaida erhalten zu haben.[6]
Des Weiteren unterhielt er enge familiäre Beziehungen zu bin Laden. Im Dezember 2000, drei Monate nach dem Anschlag auf den US-Zerstörer USS Cole (DDG-67) verheiratete er seine Tochter mit einem Sohn bin Ladens.[7]
Atef wurde am 16. November 2001 in einem Vorort von Kabul mittels einer von einer MQ-1-Predator-Drohne abgeschossenen AGM-114-Hellfire-Rakete getötet.[8][9][2]
Pseudonyme Atefs waren Abu Hafs, Abu Hafs al-Masri, Abu Hafs al-Masri al-Khabir, Taysir, Scheich Taysir Abdullah und Abu Khadidscha.