Moin

Transparent zur Begrüßung am Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz

Moin ist ein in Norddeutschland verbreiteter Gruß,[1] der aber ebenso im Süden Dänemarks (Nordschleswig/Süderjütland; dort üblicherweise mojn geschrieben),[2][3] im moselfränkischen Dialektraum in Rheinland-Pfalz und Luxemburg (meist in der Form Moien),[4] sporadisch bzw. veraltend in der Schweiz,[5][6] in den nordöstlichen Niederlanden (in Gebieten, in denen auch Niederdeutsch gesprochen wird u. a. als moi, moin, amoin, mojen) und im Norden Polens unter den Kaschuben (geschrieben mòjn) vorkommt.[7][8] Als Variante ist moins, moinz in den Räumen Bern und Chur hinzuzurechnen.[9] Dieser Gruß kann zu jeder Tages- und Nachtzeit verwendet werden.[10]

Abweichende Schreibweisen sind neben der auch von Kurt Tucholsky verwendeten Mojn-Form[11][12] zudem Meun (in den Werken Gorch Focks und im Plattdeutschen bei Georg Droste),[13] Moi’n (B. Sonntag, 1889), (gun) Moign bei Otto Mensing,[14] Otto Ernst[15] Ludwig Frahm, der Moign auch als Abschiedsfloskel verwendet[16] und später bei diversen anderen Schriftstellern.[17]

Beiderseits der deutsch-dänischen Grenze wird moin (bzw. mojn) heute in allen ansässigen Sprachen samt deren Varietäten und Dialekten verwendet.[18] Mittlerweile hat der Gruß vom Norden ausgehend auch in vielen anderen Teilen Deutschlands Verbreitung gefunden. Es gibt allerdings regional unterschiedliche Konventionen zur Verwendung, was etwa die Tageszeit, den formellen Aspekt oder die Verdopplung („moin moin“) betrifft.[19]

  1. Gemäß einer Erhebung von 2011 ist der Gruß «beim Betreten eines Geschäfts am Nachmittag» verbreitet in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen und Hamburg und kommt punktuell auch in Mecklenburg-Vorpommern vor; siehe Atlas zur deutschen Alltagssprache.
  2. region.de (Memento vom 8. November 2010 im Internet Archive)
  3. im Deutschen Nordschleswigs neben mojn auch Moin, im Südjütischen dort neben Mojn auch Møjn (veraltet auch: måjn) geschrieben.
  4. Moiën ist nach dem Luxemburger Wörterbuch, Band III, hrsg. von der Wörterbuchkommission der Großherzoglichen Luxemburgischen Regierung, P. Linden, Luxemburg 1965–1970 eine andere Schreibweise von Moin engelmann.uni.lu; Moien-Schreibweise ebenfalls üblich
  5. Anna Zollinger-Escher: Die Grußformeln der deutschen Schweiz. C. A. Wagner Buchdruckerei, Freiburg i. Br. 1925.
  6. Nach der Studie Linguistic Politeness and greetings rituals in German-speaking Switzerland der Londoner Professorin Felicity Rash aus dem Jahre 2004 soll der Gebrauch von Moin in der Schweiz wieder zunehmen, insbesondere unter jungen Leuten als Gruß unter Kollegen und in E-Mails (Text)
  7. Bëlôk – czôrno na biôłim
  8. Mòjn Pòmòrskô! – 24 czerwca (Memento vom 24. Juni 2016 im Internet Archive), Radio Kaszëbë, abgerufen am 11. Dezember 2024.
  9. siehe Eintrag bei muemmel.net, siehe auch Hinweis auf der Diskussionsseite zu diesem Artikel
  10. Moin zu jeder Tageszeit; abgerufen am 11. Juli 2009.
  11. Kurt Tucholsky in Der Preußenhimmel (1920) und Herrn Wendriners Jahr fängt gut an (unter Pseudonym 1926)
  12. Mojn wird in Nordschleswig auch im Deutschen (deutsche Minderheit) verwendet
  13. in Ottjen Alldag 1914 (books.google.de)
  14. Otto Mensing: Schleswig-Holsteinisches Wörterbuch. Band 3, Wachholtz-Verlag, Neumünster, (1931)
  15. Otto Ernst (Schmidt) u. a. in: A Comedy (1904) (books.google.de), Die Kunstreise nach Hümpeldorf (1905), Tartüff der Patriot (1909) hier, Die größte Sünde (1895) hier.
  16. in: Minschen bi Hamborg rüm (1919) hier
  17. wie z. B. bei Uwe Johnson in Jahrestage
  18. Hochdeutsch, Niederdeutsch, Dänisch (inkl. Sønderjysk, Sydslesvigdansk), Nordfriesisch, Petuh.
  19. ein Beispiel für eine regionale Konvention siehe unter Alexander Foken (der Autor stammt aus Wilhelmshaven)

Moin

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