NSU-Mordserie

Gedenktafel für die zehn Mordopfer des NSU am Kasseler Halitplatz unweit des letzten Tatorts der NSU-Mordserie
Porträts der Opfer am Tag der Urteilsverkündung im NSU-Prozess am 11. Juli 2018

Als NSU-Mordserie (auch Česká-Mordserie) werden neun rassistisch motivierte Morde an Unternehmern mit Migrationshintergrund bezeichnet, davon acht Türkeistämmige und ein Grieche, die die rechtsextreme Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) zwischen 2000 und 2006 in deutschen Großstädten verübte. Die behördlichen Ermittlungen fokussierten auf die Opfer selbst und auf deren Angehörige, was zu deren Viktimisierung und Stigmatisierung führte, während in Richtung einer rechtsextremen Motivation kaum ermittelt wurde. Die Taten erhielten in den Leitmedien die irreführende Bezeichnung Dönermorde oder – nach dem Titel der befassten Mordkommission – Mordserie Bosporus, was ab 2011 als verharmlosend, klischeehaft und rassistisch kritisiert wurde. Die namensgebende Tatwaffe, eine Pistole des Typs Česká CZ 83, Kaliber 7,65 mm Browning, wurde im November 2011 in den Trümmern der letzten NSU-Wohnung in Zwickau sichergestellt.

Die Haupttäter, die Neonazis Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, begingen am 4. November 2011 Suizid. Ihre Komplizin Beate Zschäpe verschickte Bekennervideos; seitdem wird die Mordserie dem NSU zugerechnet. Sie stellte sich am 8. November 2011 der Polizei und musste sich ab Mai 2013 als mutmaßliche Mittäterin im NSU-Prozess verantworten. Vier weitere mutmaßliche Gehilfen waren wegen Beihilfe zum Mord und Unterstützung einer terroristischen Vereinigung angeklagt. Alle fünf wurden im Juli 2018 zu Freiheitsstrafen verurteilt, Zschäpe zu einer lebenslangen.

Der Polizistenmord von Heilbronn wird ebenfalls dem NSU zugerechnet. Er ereignete sich ein Jahr nach dem letzten Fall dieser Mordserie und wurde mit anderen Tatwaffen durchgeführt.


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