Ornithothoraces | ||||||||||||
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Schwarzbrauenalbatros (Thalassarche melanophris) | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Unterkreide bis heute | ||||||||||||
130 bis 0 Mio. Jahre | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ornithothoraces | ||||||||||||
Sereno, 1998 |
Als Teilgruppe der Avialae (Vögel im weiteren Sinne) umfassen die Ornithothoraces die ausgestorbene kreidezeitliche Gruppe der Enantiornithes und die Ornithuromorpha, denen neben einer Vielzahl ausschließlich mesozoischer Formen alle Vertreter der Modernen Vögel angehören.
Gegenüber urtümlichen Vögeln wie Archaeopteryx, Jeholornis, Sapeornis und den Confuciusornithiden besitzen die Ornithothoraces eine Anzahl gemeinsamer abgeleiteter Merkmale[1]: Ein Daumenfittich ist vorhanden und setzt an einem verkürzten ersten Finger an; die Klaue des 3. Fingers ist völlig reduziert, ebenso der 5. Mittelfußknochen; am Tibiotarsus werden die Gelenkköpfe von einer schmalen und tiefen Furche hinterschnitten; der Ventralhöcker des Oberarmknochens springt schwanzwärts vor und ist vom Schultergelenkkopf durch eine tiefe Einkerbung abgegrenzt; das Hinterende des Schulterblatts läuft spitz zu; das Schulterblatt setzt weit unterhalb des schulternahen Endes des Rabenbeins an; die Schultergelenksockel des Schulterblatts und Rabenbeins liegen im spitzen Winkel zueinander (und nicht in einer Ebene); der Vorderrand des Brustbeins ist breit und parabelförmig; die Anzahl der Brustwirbel beträgt zwölf oder weniger.
Die morphologischen Neuerungen im Schultergürtel und in den Vordergliedmaßen der Ornithothoraces stehen in Verbindung mit einer verbesserten Flugfähigkeit. Die Theorie, dass die Enantiornithes diese Merkmale unabhängig von den Verwandten der Modernen Vögel entwickelten und tatsächlich näher mit Archaeopteryx verwandt sind[2], wird gegenwärtig von den meisten Paläornithologen zugunsten der Gültigkeit der Gruppe Ornithothoraces abgelehnt.
Sowohl die Enantiornithes als auch die Ornithuromorpha sind erstmals seit der Unterkreide belegt – besonders zahlreich aus der nordostchinesischen Jehol-Gruppe.[3]