Ottheinrich von der Pfalz oder Ottheinrich von Pfalz-Neuburg – eigentlich Otto Heinrich (auch Ott Heinrich) – (* 10. April 1502 in Amberg; † 12. Februar 1559 in Heidelberg) aus der Familie der Wittelsbacher war Pfalzgraf von Pfalz-Neuburg ab 2. Juni 1522 und Pfalzgraf-Kurfürst von der Pfalz ab 26. Februar 1556 bis zu seinem Tod. Mit ihm starb die Ältere Kurlinie der Wittelsbacher aus.
Ottheinrich führte 1557 den Protestantismus in der Kurpfalz ein, förderte die Wissenschaft und verpflichtete angehende Mediziner zum Sezieren von Leichen. Seine Bibliothek, die Bibliotheca Palatina, galt als eine der bedeutendsten seiner Zeit. Aufgrund seiner aufwändigen Lebensführung drohte Ottheinrich mehrfach der Bankrott. In der Pfalz regierte Ottheinrich nur drei Jahre und gehört dennoch zu den bedeutendsten Kurfürsten. Am Heidelberger Schloss ließ er den nach ihm benannten Ottheinrichsbau errichten, der als herausragendes Beispiel deutscher Renaissance-Architektur gilt.