Padjelantaleden
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Wandern auf dem nördlichen Padjelantaleden mit dem Akkamassiv im Hintergrund
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Daten | |
Länge | 137 km |
Startpunkt | Kvikkjokk 66° 56′ 42,2″ N, 17° 39′ 16,3″ O |
Zielpunkt | Ritsem 67° 38′ 50,5″ N, 17° 22′ 11,7″ O |
Höchster Punkt | 4 km südlich Duottar Stuga (953 m ö.h.) |
Niedrigster Punkt | Kvikkjokk (302 m ö.h.) |
Der Padjelantaleden (Bedeutung Padjelanta = lulesamisch: „Das höhere Land“, Leden = schwedisch: „Pfad“) ist ein 137 Kilometer[1] langer Wanderweg in schwedisch Lappland bzw. Sápmi, dem Land der indigenen Samen, der von Kvikkjokk beginnend durch den Nationalpark Padjelanta (Teil des schwedischen Welterbes Laponia) und einer Ecke des Sarek Nationalparks bis nach Ritsem führt. In Abständen zwischen 6 und 18 km gibt es zahlreiche Hütten und Zeltgelegenheiten. Dennoch führt der Weg größtenteils als Trekkingroute durch menschenleere Wildnis und erfordert entsprechende Ausrüstung und Fertigkeiten.
In Kvikkjokk stößt der Padjelantaleden auf den Kungsleden. In Ritsem besteht Anschluss an den zum Søfjorden in Norwegen führenden Gränsleden. Im Bereich der großen Seen Vasten- und Virijaure deckt sich der Padjelantaleden mit dem Nordkalottleden, der von Kautokeino in Norwegen nach Sulitjelma (ebenfalls Norwegen) führt.
Der Weg ist im Vergleich zu anderen Wegen in Nordskandinavien wenig begangen; er ist mit Brücken über Bäche und hölzernen Bohlenwegen durch die sumpfigen Gebiete sehr gut ausgebaut.
Der Pfad verläuft etwa zur Hälfte über das Fjäll – die Bergtundra oberhalb der Baumgrenze, die in diesen Breitengraden der borealen Klimazone Nordeuropas bei 7–800 Meter liegt – und durch den lichten, niedrigen Fjällbirkenwald, der – im Gegensatz zu den meisten anderen Gebirgswäldern der gemäßigten Zone mit ihrem Krummholzgürtel aus Nadelhölzern – in Fennoskandien die Waldgrenze bildet. Das Fjäll ähnelt einer Heidelandschaft und hat je nach Höhenstufe und Hanglage ein unterschiedliches Gepräge von üppig bis karg. Kurz vor Kvikkjokk führt der Padjelantaleden auch teilweise durch die Taiga. Im Sommerhalbjahr trifft der Wanderer mit großer Wahrscheinlichkeit auf eine der großen Herden halbwilder Rentiere, die den Samen gehören und deren Sommerweiden im Padjelanta liegen. Elche sind hingegen nur selten in der Nähe der großen Wälder zu sehen. Sehr typisch ist das traurig eintönige „Trüüüüt“, das der Goldregenpfeifer ab und zu hören lässt. Häufiger zu sehen sind die auffälligen Falkenraubmöwen und Gruppen von Alpenschneehühnern, die plötzlich auffliegen, wenn sich ihnen ein Mensch nähert. Sie sitzen meist im dichten Lappland-Weidengebüsch. Verschiedene Raubvögel – unter anderem See- und Steinadler – kreisen regelmäßig am Himmel. In manchen Jahren ist auch der Berglemming recht häufig zu beobachten. Große Raubtiere wie Vielfraß, Luchs und Bär sind sehr menschenscheu und praktisch nicht zu sehen; der Wolf – als ungeliebter Konkurrent der Rentierhalter – kommt in ganz Sápmi nur noch als Durchzügler vor. Im Padjelanta-Nationalpark lebt der größte Teil der seltenen Polarfuchs-Population Schwedens (schwed. „Fjällräv“).
Die Startorte Kvikkjokk und Ritsem sind mit dem öffentlichen Bus von Murjek und Gällivare (dort zeitlich passender Anschluss an die Eisenbahn) sowie von Jokkmokk aus gut erreichbar. In Kvikkjokk und Ritsem beginnt bzw. endet der Wanderweg jeweils mit einer Bootspassage (im Sommer mit festem Fahrplan, welcher an den Busfahrplan angepasst ist). Zudem ist ein Einstieg von Sulitjelma in Norwegen möglich.
Neben dem intensiven Erlebnis der Wildnis Lapplands in all ihren Facetten ermöglicht der Padjelantaleden wie kein zweiter die Begegnung mit der indigenen Kultur der Samen: zwei Sommersiedlungen (Staloluokta mit der schönsten Kotenkirche, sowie Arasluokta), verschiedenen bewohnten und verfallenen Torf- und Zeltkoten (die man nicht betreten darf) und ihren großen Rentierherden.