Perinatale Matrizen

Mit dem Begriff perinatale Matrizen (von peri, griechisch für „um herum“, und natal von lateinisch natalis für „zur Geburt gehörig“) bzw. Perinatale Grundmatrizen bezeichnete Stanislav Grof, einer der Begründer der transpersonalen Psychologie, vier grundlegende Erfahrungsmuster, die seiner Ansicht nach während der biologischen Geburt durchlaufen werden und mit entsprechenden psychologischen Erfahrungsmustern korrespondieren.[1] Diese Matrizen ließen sich als verinnerlichte Steuerungssysteme auffassen, die das Erleben eines Individuums bestimmen, sofern sie durch ein aktuelles Geschehen aktiviert werden, beispielsweise im LSD-Rausch. Dann könnten affektiv aufgeladene, halluzinatorische Szenen voller symbolischer Verdichtungen entstehen – ganz ähnlich wie im Traumzustand. Diese Matrizen werden entsprechend den verschiedenen körperlichen Situationen des Fötus während des Geburtsvorganges bezeichnet. Hanscarl Leuner, ebenfalls ein Pionier der LSD-Forschung, hat mit den sogenannten „transphänomenalen dynamischen Steuerungssystemen“ (tdyst) Erlebnismuster beschrieben, die mit Grofs perinatalen Matrizen vergleichbar sind.[2]

  1. Stanislav Grof: Topographie des Unbewussten: LSD im Dienst der tiefenpsychologischen Forschung. Klett-Cotta, Stuttgart 1975 (insbesondere S. 122 ff.)
  2. Stanislav Grof (1978). Die Topographie des Unbeußten: LSD im Dienst der tiefenpsychologischen Forschung. Stuttgart: Klett-Cotta, S. 67. Ludwig Janus (1993). Die Psychoanalyse der vorgeburtlichen Lebenszeit und der Geburt. Centaurus: Pfaffenweiler. S. 19. Ähnlich argumentiert Frenken, Ralph (2016). Symbol Plazenta: Pränatalpsychologie der Kunst. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, S. 46–49. Leuner, Hanscarl (1962). Die experimentelle Psychose: ihre Psychopharmakologie, Phänomenologie und Dynamik in Beziehung zur Person, Berlin, Heidelberg: Springer, S. 119 ff.

Perinatale Matrizen

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