Pescara (Fluss)

Pescara
(Oberlauf: Aterno)
Der Quellsee

Der Quellsee

Daten
Lage Abruzzen, Italien
Flusssystem Pescara
Mündung In Pescara in das Adriatische MeerKoordinaten: 42° 28′ 11″ N, 14° 13′ 47″ O
42° 28′ 11″ N, 14° 13′ 47″ O
Mündungshöhe m s.l.m.

Länge 145 km
Einzugsgebiet 3190 km²
Eine der Quellen bei Popoli
Ein Blick auf das Quellgebiet und Popoli im Hintergrund

Pescara (lateinisch: Aternus) ist ein Fluss in Italien. Die Länge beträgt 145 km. Schiffbar ist der Fluss nur an der Mündung in der Stadt Pescara. Der Fluss fließt zuerst als Aterno nach Südosten durch die Provinz L’Aquila, wendet sich oberhalb von Popoli nach Nordosten. Dann fließt ihm der Gizio zu, ab hier heißt er dann Pescara. Hier durchbricht er die Abruzzen und bildet bis zur Adria die Grenze zwischen den Provinzen Teramo und Chieti.

Die „Quelle“ mit dem Namen „Riserva Naturale delle Sorgenti del Pescara“ liegt an der Straße nach Vitorito etwa 5 km von Popoli entfernt und ist als Naherholungsgebiet mit einem großen Parkplatz, Kinderspielplatz und Grillstation ausgestattet. Das etwas entfernte eigentliche Quellgebiet selbst umfasst ein 49 Hektar großes, seit 1986 unter Naturschutz stehendes Areal aus der Karstquelle mit einem See in dessen dichten Röhrichtgürtel, in dem u. a. das Blässhuhn, Fischreiher und der seltene Eisvogel Schutz finden. Außerdem ist es das letzte Refugium des Bachneunauges in Italien, allerdings schwindet die Anzahl der Tiere von Jahr zu Jahr.

Das Röhricht wurde früher kommerziell verwertet. Da es heute nicht mehr geerntet werden darf, wird der See immer kleiner und die verschiedenen Schilf- und Röhrichtgürtel immer größer. Das Gebiet gehört zum größten Vogelschutzgebiet der Abruzzen und ist Ziel verschiedener ornithologischer Untersuchungen. In diesem großen Gebiet tritt das Wasser an vielen Stellen direkt aus dem Berghang oder aus dem sandigen Untergrund im See.

Große Teile dieses Quellwasser stammt von der in 1600 bis 2200 Meter hoch gelegenen karstigen Hochebenen des Campo Imperatore, des markant geformten Gebirges im Gebiet des Gran Sasso. Vom Niederschlag im Gebirge bis zur Quelle benötigt das Oberflächenwasser und das Wasser knapp unterhalb der Oberfläche ca. einen Monat. Das Tiefenwasser, durch den Unfall bei der Tunnelbohrung im Gran Sasso wurde einer der unterirdischen Seen angebohrt, lagert über 20 Jahre in verschiedenen Seen, bis es mit über 7000 Liter pro Sekunde aus dem Fels tritt.

Im Sommer 2007, dem trockensten seit langer Zeit, führten die Quellengebiete um Popoli wenig Wasser, genauer gesagt die Quelle Callisto mit ca. 1000 Liter Wasser pro Sekunde, so dass es zu Beeinträchtigungen in der Wasserversorgung der Städte Pescara und Chieti kam. Inwieweit sich die verschiedenen Waldbrände, bei dem auch ein Löschhubschrauber verunglückte, auf die Vegetation und somit auch auf das Quellwasser auswirken werden, ist noch nicht bekannt.

Verschiedenen Studien sind in Vorbereitung, da die zum Teil verheerenden Brände große Teile des Naturparks verwüstet haben. Sie konnten teilweise nur sehr knapp von den Ortschaften ferngehalten werden, allerdings sind einige Bauernhöfe und Beobachtungshütten zerstört worden.

Der See kann nur an einer freigehaltenen Stelle und das Gebiet nur auf abgezäunten Wanderwegen betreten werden. Werden Wanderer außerhalb dieser Wege angetroffen, drohen empfindliche Strafen.


Pescara (Fluss)

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