Phantastischer Realismus

Der Phantastische Realismus bezeichnet eine aus dem Surrealismus Hans Bellmers und Salvador Dalís entwickelte und auch vom Magischen Realismus beeinflusste Stilrichtung der Malerei. Sie entstand nach dem Zweiten Weltkrieg besonders in den deutschsprachigen Ländern sowie den Niederlanden, wo deren Vertreter häufig noch traumatisch von den Schrecken des Zweiten Weltkriegs geprägt waren. Kennzeichnend ist die „subtile Ausarbeitung manieristisch wirkender, grotesk-figürlicher Motive, deren phantastische Bildsprache auch oft erotische Tendenzen aufweist“; die Motive werden häufig dem Alten Testament, der Apokalypse sowie der Mythologie und Träumen entlehnt.[1]

Damit unterscheidet sich der Phantastische insbesondere gegenüber dem als Strömung der Neuen Sachlichkeit geltenden Magischen Realismus. Dieser arbeitet in aller Regel mit der Wirklichkeit entnommenen Gegenständen, bei denen etwa durch Verfremdung von Perspektive und Proportionen, von Farbgebung und Beleuchtung eine „Beschwörung der Dinge in ihrer Vereinzelung im Raum“ stattfindet und eine neue, über das reale Geschehen hinausgehende Bildaussage entsteht. Der Hauptunterschied zum Surrealismus wird dagegen darin gesehen, dass die Surrealisten mit einer Art Automatismus einen rein intuitiven Zugang zur Kunst propagierten, während der Phantastische Realismus auf einen zielgerichteten und durchdachten Schöpfungsakt setze[2].

  1. https://www.kettererkunst.de/lexikon/phantastischer-realismus.php
  2. https://www.kettererkunst.de/lexikon/wiener-schule-des-phantastischen-realismus.php

Phantastischer Realismus

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