Phrygischer Modus

 {
\override Score.TimeSignature #'stencil = ##f
\relative c' {
  \clef treble \time 7/4
  e4 f g a b c d e2
} }
Vergleich zwischen Phrygisch und Moll
Bildliche Darstellung der Phrygischen Tonleiter (Erläuterung)

Phrygischer Modus, kurz Phrygisch, bezeichnet ursprünglich eine Oktavgattung des altgriechischen Systema Téleion, später im mittelalterlichen System der Kirchentöne den dritten Ton oder deuterus authenticus[1] (gekennzeichnet durch den Ambitus e–e1, die Repercussa c1 und die Finalis e).

Die Tonart konnte sich wegen ihrer klanglichen Besonderheiten noch relativ lange neben den neuen Dur- und Molltonarten behaupten. Heute wird (etwa im modalen Jazz) darunter oft nur noch eine modale Tonleiter mit der gleichen Intervallstruktur verstanden.

Da die dritte Stufe der phrygischen Tonleiter eine kleine Terz zum Grundton bildet, hat sie einen mollähnlichen Charakter. Je ein Halbtonschritt liegt zwischen der ersten und zweiten sowie der fünften und sechsten Stufe, die übrigen Intervalle sind Ganztonschritte.

Die Tonart e-Phrygisch enthält die Stammtöne der westlichen Musik, denen auf Tasteninstrumenten die weißen Tasten entsprechen. Sie unterscheidet sich von der Molltonart e-Moll durch die erniedrigte zweite Stufe („phrygische Sekunde“).

  1. Luigi Agustoni/Johannes Berchmans Göschl: Einführung in die Interpretation des Gregorianischen Chorals. Band 1: Grundlagen, Kapitel 1.3.2: Die acht Modi des Oktoechos. Gustav Bosse Verlag, Kassel 1995.

Phrygischer Modus

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