Als Plattenkalk oder Plattendolomit werden informell feinkörnige (mikritische) karbonatische Sedimentgesteine bezeichnet, die plattig, d. h. im Zentimeterbereich geschichtet sind. Es handelt sich nicht um einen petrographischen Nomenklaturbegriff.
Die plattige Absonderung kommt durch dünne karbonatische Schichtbänke zum Ausdruck, die durch Häutchen von tonigen oder mergeligen Lagen voneinander abgesetzt sind. Daher bilden sie ihrem faziellen Habitus nach das Gegenteil vom Massenkalk.[1]
Die Bezeichnung tritt in Natursteinnamen wie Nusplinger Plattenkalk (Kimmeridgium, Schwäbische Alb), Wattendorfer Plattenkalk (Kimmeridgium, nördliche Fränkische Alb) oder Solnhofener Plattenkalk (Tithonium, südliche Fränkische Alb) auf.
Ebenfalls als Plattenkalk wird in triassischen Kalksteinen der Nördlichen Kalkalpen die norische Übergangsfazies des Hauptdolomits (Tidalfazies, Karnium) in den gebankten Dachsteinkalk (Lagunenfazies, Norium–Rhaetium) genannt. Für diese dünnplattige und graue bis schwarze Kalksteinfazies hat Carl Wilhelm von Gümbel den Begriff Plattenkalk geprägt.[2]