Referenz (von lateinisch referre „zurücktragen“) ist in der Sprachphilosophie und der Semantik ein mehrdeutiger Ausdruck (wobei die verschiedenen Bedeutungen in enger Beziehung zueinander stehen):
- Hauptbedeutung: die Beziehung eines sprachlichen Ausdrucks (z. B. eines Zeichens) zu dem von dem Ausdruck Bezeichneten.
- Stattdessen spricht man auch von (Gegenstands-)Bezug oder Gegenstandsbeziehung,
- Daneben steht Referenz auch für die Handlung (den „Akt“, den Sprechakt) der Bezugnahme (des Referierens) auf etwas.[1]
- Mitunter (jedoch nicht in der Sprachwissenschaft) wird Referenz auch mit dem in Bezug Genommenen gleichgesetzt und ist dann gleichbedeutend mit Extension.[2]
Das Individuum, auf das referiert wird, wird als der Referent (eines Ausdrucks) bezeichnet.
Das Verhältnis des Begriffs der Referenz zum vieldeutigen Begriff der Denotation hängt von der jeweils verwendeten Definition des Begriffs Denotation ab.
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Jüssen: Sprachphilosophie. In: Honnefelder/Krieger: Philosophische Propädeutik I. 1994, ISBN 3-8252-1822-8, S. 183 (197);
Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3. Aufl. 2002 – Referenz: „die Bezugnahme des Sprechers auf Außersprachliches mit sprachlichen und nichtsprachlichen Mitteln“
- ↑ z. B. Arno Anzenbacher: Einführung in die Philosophie. 8. Auflage. Herder, Freiburg u. a. 2002, S. 186