Reichensteiner

Reichensteiner ist eine neugezüchtete Weißweinsorte aus Müller-Thurgau × (Madeleine Angevine × Calabreser-Froelich). Heinrich Birk (1898–1973), der Leiter des Instituts für Rebenzüchtung der hessischen Forschungsanstalt Geisenheim in Geisenheim war, war der Züchter der Traubensorte. Die Kreuzung erfolgte 1939, 1978 wurde der Reichensteiner in die Sortenschutzrolle und die Sortenliste eingetragen. Die Angaben des Züchters zu den Kreuzungseltern konnten in der Zwischenzeit durch DNA-Analyse bestätigt werden.[1]

Bei der Namensfindung stand die Burg Reichenstein bei Bingen Pate.

In nördlichen Anbaugebieten kann die Sorte als Alternative zum Müller-Thurgau gelten und ist für Prädikatsweine geeignet. Die Weine sind schwach im Bouquet und relativ neutral. Daher ist ihr Wert in Gebieten, in denen der Müller-Thurgau gut ausreift, umstritten. Aufgrund geringer Säurewerte (→ Säure (Wein)) fehlt dem süffigen Wein meist die bei deutschen Weinen übliche Spritzigkeit und Lebendigkeit und erinnern entfernt an den Weißburgunder.

Der Reichensteiner diente außerdem als Grundlage für weitere Neuzüchtungen, wie zum Beispiel den Ehrenbreitsteiner und die Schweizer Sorten Gamaret und Garanoir.

Siehe auch die Artikel Weinbau in Deutschland, Weinbau in Neuseeland und Weinbau im Vereinigten Königreich sowie die Liste von Rebsorten.

Synonyme: Rajhenstajner, Zuchtnummer Geisenheim CD 18-.92. oder Gm CD 18-.92.

Abstammung: Müller-Thurgau × (Madeleine Angevine × Calabreser-Froelich)

  1. Erika Maul, Fritz Schumann, Bernd H. E. Hill, Frauke Dörner, Heike Bennek, Valérie Laucou, Jean-Michel Boursiquot, Thierry Lacombe, Eva Zyprian, Rudolf Eibach, Reinhard Töpfer: Die Kreuzungseltern deutscher Rebenneuzüchtungen im Fokus – Was sagt der genetische Fingerabdruck. In: Deutsches Weinbau-Jahrbuch. Jg. 64, 2013, ISSN 0343-3714, S. 128–142.

Reichensteiner

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