Der Schottel-Ruderpropeller (kurz SRP) ist ein Antrieb für Wasserfahrzeuge, bei denen die Manövrierfähigkeit wichtiger als der Wirkungsgrad des Antriebs ist. Beispiele sind Schlepper, Fährschiffe und Amphibienfahrzeuge. Der Antrieb wurde in den 1950er Jahren von Josef Becker, dem Gründer der Schottel-Werft (später Schottel GmbH), als erste Anlage dieser Bauform entwickelt und patentiert.[1] Im Jahr 2004 wurde Josef Becker für die Entwicklung des Schottel-Ruderpropellers posthum mit dem Elmer A. Sperry Award ausgezeichnet.[2] Schottel-Ruderpropeller werden in verschiedenen Baugrößen und Ausführungen für Leistungen zwischen 150 und 4.500 kW hergestellt.
Weitere Hersteller von Ruderpropellersystemen sind Wärtsilä Lips (Drunen, Niederlande), Rolls-Royce Marine (Ulsteinvik, Norwegen), Kawasaki (Kōbe, Japan), Steerprop (Rauma, Finnland), Thrustmaster of Texas (Houston, USA) und Flowserve/Pleuger (Hamburg, Deutschland) oder ZF (Krimpen aan de Lek, Niederlande).
In der Binnenschifffahrt der DDR kamen die als Z-Antriebe benannten Anlagen vergleichbarer Bauart seit Mitte der 1950er Jahre zum Einsatz und zwar zunächst, um antriebslose Kähne mit geringem Aufwand zu Selbstfahrern (Motorschiffen) umbauen zu können.[3]