Sie gilt als erste reguläre deutsche Freiluftschule,[1] die bis zum Reifezeugnis führte, und wurde daher von Eltern teils auch für gesundheitlich beeinträchtigte Kinder und Jugendliche ausgewählt. Sie war die einzige deutsche Schule, die eine eigene freistehende Theaterhalle errichtete, die auch der Ausbildung von Laienspiel-Pädagogen für ganz Deutschland dienen sollte.[2][3] Im Gegensatz zu den meisten staatlichen Schulen legte sie einen besonderen Schwerpunkt auf eine musische, physische und handwerkliche Ausbildung ihrer Schüler,[4] betrachtete wissenschaftliche, künstlerische und sportliche Fächer als gleichwertig.[5] Sie wollte ihren Schülern ein angeleitetes Eigenleben ermöglichen, betrachtete die Jugendphase als Wert und eigenständigen Typus.
Das Internat bestand von Anfang Mai 1925 bis Ende März 1934 und erarbeitete sich rasch einen überregionalen Ruf.[6] Es wurde vor dem Hintergrund der NS-„Gleichschaltung“ und des staatlichen Antisemitismus geschlossen.[7]
↑Margarita Schweitzer: Andrés Manjón – ein spanischer und christlicher Reformpädagoge. Königshausen & Neumann, Würzburg 1987, ISBN 3-88479-310-1, S. 76
↑Herbert Giffei: Martin Luserke – Reformpädagoge, Dichter, Theatermann – Gründer und Leiter der Schule am Meer auf der Nordseeinsel Juist (1925–1934). K. Neubauer, Lüneburg 1990, ISBN 3-88456-072-7, S. 75
↑Martin Luserke: Zum Abschluss – An die Mitglieder unserer Außengemeinde, 15. Oktober 1934. In: Blätter der Außengemeinde der Schule am Meer Juist (Nordsee), o. Jg., o. Nr., November 1934, S. 1–3
↑Hans Peter Schöniger: Die Bildung des ganzen Menschen – Zur Geschichte eines reformpädagogischen Ideals. Schneider-Verlag Hohengehren, Baltmannsweiler 2004, ISBN 978-3-89676-796-7, S. 420ff.
↑Ulrich Schwerdt: Martin Luserke (1880–1968). Reformpädagogik im Spannungsfeld von pädagogischer Innovation und kulturkritischer Ideologie – Eine biographische Rekonstruktion. Dissertation Universität Paderborn 1992; Peter Lang Internationaler Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main u. a. 1993, ISBN 3-631-46119-4, S. 378–385