Selektiver Leitungsschutzschalter

Selektive Leitungsschutzschalter im 3er-Block, der linke hat eine transparente Gehäusehälfte für Lehrzwecke

Ein Selektiver Hauptleitungsschutzschalter (SH-Schalter, SHU-Schalter, nach der Hager-Produktbezeichnung auch SLS) ist ein besonderer Leitungsschutzschalter, der Selektivitätsanforderungen zu vor- und nachgeschalteten Überstromschutzeinrichtungen genügt. Ein SH-Schalter schaltet bei einem Kurzschluss etwas verzögert ab, damit nachgeschaltete Überstromschutzeinrichtungen (Schmelzsicherungen oder normale Leitungsschutzschalter) stets vorher abschalten. Da deren Schaltvermögen für große Kurzschlussströme in niederimpedanten (d. h. starken) Netzen unter Umständen nicht ausreicht, begrenzt der SH-Schalter den Strom sofort, indem er einen strombegrenzenden Widerstand zwischenschaltet.
Dem SH-Schalter vorgeschaltet sind die Hauptsicherungen des Gebäudes im Hausanschlusskasten, heute meist in Form von NH-Sicherungen.

SH-Schalter werden anstelle der früher üblichen Schmelzsicherungen vor den Stromzählern der Verteilnetzbetreiber eingesetzt. In Deutschland war vorgesehen, den SH-Schalter mit den TAB 2000 verbindlich einzuführen. Aufgrund einer Klage gegen die VDEW-Mustervorlage der TAB 2000, § 7.4 (2) und eines vom Gericht vorgeschlagenen und im Dezember 2005 angenommenen Vergleichs,[1] wurde die TAB überarbeitet. Es ist seitdem im netzseitigen Anschlussraum (NAR) des Zählerplatzes eine „selektive Überstromschutzeinrichtung“ vorzusehen, wobei der SH-Schalter nur beispielhaft in Klammern angeführt ist. Es sind also auch andere selektive Lösungen für den Kurzschlussschutz zulässig.[2]

Der SH-Schalter ersetzt in Neuanlagen die früher gebräuchlichen Neozed-Lasttrenner (Linocurschalter), die NH-Sicherungen oder die noch früher verwendeten großen Diazed (letztere beide auch als „Panzersicherungen“ bekannt).

SH-Schalter sind wie andere Leitungsschutzschalter mit einem Kippschalter ausgestattet, durch den die Anlage manuell geschaltet werden kann, ohne spannungsführende Teile wie bei Schmelzsicherungen freizulegen. SH-Schalter ermöglichen so die „laienbedienbare Freischaltmöglichkeit der Kundenanlage“, da sie auch von Personen bedient werden dürfen, die keine Elektrofachkraft sind. Sie können gegen Wiedereinschalten mit einer Plombe versehen werden.

Die Anforderungen für den Selektiven Hauptleitungsschutzschalter werden in der DIN VDE 0641-21:2018-09;VDE 0641-21 beschrieben.

  1. BDEW: Rechtlicher Hinweis zu § 7.4 (2) des VDEW-Musterwortlauts der TAB 2000 unter Berücksichtigung der Vorgaben des Vergleichs zum SH-Schalter (Memento des Originals vom 2. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bdew.de
  2. Technische Hinweise zu § 7.4 (2) des VDEW-Musterwortlauts der TAB 2000 unter Berücksichtigung der Vorgaben des Vergleichs zum SH-Schalter Online verfügbar beim Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) (PDF; 54 kB)

Selektiver Leitungsschutzschalter

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