Siddhartha Gautama (in Sanskrit Siddhārtha Gautama (सिद्धार्थ गौतम) bzw. in Pali Siddhattha Gotama, früher im Deutschen auch als Gotamo wiedergegeben; laut der (umstrittenen) „korrigierten langen Chronologie“[1] geboren 563 v. Chr. in Lumbini, gestorben 483 v. Chr. in Kushinagar) war ein indischer Weisheitslehrer und Religionsstifter.
Nach einer anfänglichen Zeit als Asket und Schüler verschiedener philosophischer und yogischer Richtungen, wie sie im damaligen Indien in großer Zahl präsent waren, löste er sich schließlich von diesen Traditionen im Zusammenhang mit einer ihn transformierenden Erleuchtungserfahrung (Bodhi). Sie führte ihn dazu, danach in jahrzehntelanger Tätigkeit die Lehre auszuformulieren, die dann als der Dharma bezeichnet wurde und mit der er zum Begründer des Buddhismus wurde. Die Bezeichnung Buddhismus leitet sich davon ab, dass man dem Gründer die ehrende Bezeichnung Buddha beilegte, was „der Erwachte“ bedeutet. In diesem Zusammenhang wird Siddhartha Gautama auch als „der historische Buddha“ bezeichnet, zur Unterscheidung von den ins Metaphysische reichenden Ausarbeitungen des Begriffs Buddha, die in der buddhistischen Tradition später angeschlossen wurden (hierzu der Artikel Buddha).
Neben der inhaltlichen Lehrtätigkeit schuf Siddhartha Gautama auch planvoll die Strukturen, die die dauerhafte Weitergabe seiner Lehren sichern würden, nämlich das buddhistische Ordenswesen. Ungewöhnlich für die damalige Zeit, schloss dies auch einen weiblichen, also einen Nonnenorden mit ein.