Die Spee-Kurve (auch: Speesche Kurve, „sagittale Okklusionskurve“, sagittale Kompensationskurve) ist der Bogen, der die Schneidekanten und Höcker der oberen Zähne miteinander verbindet und dorsal (hinten) das Caput mandibulae (Gelenkkopf des Unterkiefers) (Kondylus) ventral (vorne) tangiert. Die Kurve verläuft etwa in Form eines 1/8 Kreisbogens entlang der Zähne. Der Mittelpunkt des gedachten Kreises liegt im Vorderabschnitt der Orbita (Augenhöhle), sein Radius beträgt ungefähr 65 bis 70 mm. Sie wurde nach dem Kieler Anatomen Ferdinand Graf von Spee (1855–1937) benannt.
Die bogenförmige Anordnung der Zähne durch die Spee-Kurve (Kompensationskurve) beim anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens) ist eine platzsparende Anordnung mesiodistal. Sie bewirkt ein anderes Profil und steht in Verbindung mit einer anderen Zugrichtung der Kaumuskulatur als bei Primatenkiefern.[1] Die Primatenkiefer und die Kiefer bei fossilen Hominiden sind durch die horizontale Aneinanderreihung der Zähne z. B. wesentlich länger.[2]