Die Spielwissenschaften erforschen und systematisieren mit einer Reihe unterschiedlicher Fachdisziplinen das umfassende Phänomenfeld des Spiels und des Spielens. Als solche mit dem Spiel befasste Disziplinen gelten die Spiel-Psychologie, die Spielpädagogik, die Spieldidaktik, die Spielmethodik, die Geschichte des Spiels oder die Spiel-Soziologie. Die sogenannte Ludologie fasst diese Teilbereiche zusammen und beinhaltet ebenso die Game Studies, die sich vornehmlich auf Computerspiele ausgerichteten. Die Spielwissenschaften umfassen damit sowohl rein theoretische als auch anwendungsbezogene Forschungsbereiche, die eng mit der Spielpraxis verbunden sind. Zusätzlich liefern kooperierende Fachgebiete wie etwa die Sportwissenschaft Erkenntnisse aus ihrem speziellen Forschungssektor (Sportspiele, Leistungssport, Extremsport etc.).
Das Forschungsinteresse der Spielwissenschaften richtet sich auf der einen Seite auf die Erschließung des Sachgebiets Spiel, seines (sich verändernden) Merkmalsspektrums, seiner Strukturen, seiner historischen Wurzeln, seiner Formenvielfalt, seiner gesellschaftlichen Bedeutung, seiner Bewertung. Auf der anderen Seite befasst sie sich mit der Persönlichkeit des Spielenden (dem sogenannten ‚homo ludens‘,[1]) mit seinem Spielverhalten, seinen Sinngebungen, seiner Beeinflussbarkeit, der Bedeutung des Spiels für ihn in den verschiedenen Lebensabschnitten.
Der Begriff Spieltheorie beschreibt stark eingeschränkt ein Fachgebiet von Mathematik und Wirtschaftswissenschaften und ist kein zentraler Teil der Spielwissenschaften, die sich, im Gegensatz dazu, umfassend mit traditionellen, zumeist eindimensionalen und aktuellen, mehrdimensionalen Spieltheorien befassen.