Spitzenlastkraftwerke sind Kraftwerke, die für das Abfahren der Leistungsspitzen benötigt werden.
Wesentliches Merkmal eines Spitzenlastkraftwerks ist, dass es schnelle Lastwechsel ermöglicht. Die Kapitalkosten pro installierte Leistung sollten idealerweise niedriger als bei einem Grundlastkraftwerk sein. Kraftwerke, die mit Kernenergie, Müll, Kohle und Biomasse betrieben werden, würden durch den schwankenden Betrieb als Spitzenlastkraftwerk zu sehr belastet werden. Prozesse wie die Abgasreinigung wären zudem schwierig anzupassen.
Diese Kraftwerke erzeugen den Strom zu höheren Preisen als Grundlastkraftwerke oder Mittellastkraftwerke. Wenn Spitzenlastkraftwerke am Netz sind, bestimmen diese aufgrund des Merit-Order-Prinzips den Strompreis an der Strombörse.
Vor dem Zubau der erneuerbaren Energien waren die Kraftwerke in Deutschland nur für die Erzeugung der Morgen-, Mittags- und Abendspitze notwendig. In anderen Ländern ist die Lastspitze am späten Nachmittag, wenn in den Wohnungen Klimaanlagen eingeschaltet werden.[1]
Mittlerweile erfordert die Deckung der Residuallast grundsätzlich hohe Flexibilität im verbleibenden konventionellen Kraftwerkspark, da durch die hohe Wind- und Solareinspeisung keine Grundlast mehr verbleibt. Zunehmend ist nicht mehr entscheidend, wie groß der Stromverbrauch insgesamt ist (Last), sondern wie groß die Residuallast ist, da nur diese durch Speicherkraftwerke und kalorischen Kraftwerke gedeckt werden muss. Auch klassische Grundlast-Kraftwerke wie Braunkohlekraftwerke werden mittlerweile als Mittellast-Kraftwerke gefahren.