Als Subsistenzwirtschaft (oder Selbstversorgungswirtschaft, Bedarfswirtschaft; aus lateinisch subsistentia, „Bestand“, „durch sich selbst bestehen“; englisch subsistence economy) wird eine – vorwiegend landwirtschaftliche – Wirtschaftsform bezeichnet, bei der Wirtschaftssubjekte ihren Bedarf ganz oder teilweise selbst durch Eigenfertigung oder Naturentnahme decken.
Ausschließliche Subsistenzproduktion ist heute selten, weil einige notwendige Güter nur arbeitsteilig hergestellt werden und stattdessen auf lokalen Märkten erhältlich sind. Bei der traditionellen Subsistenzstrategie dagegen besteht keine Marktorientierung, keine ausgeprägte Arbeitsteilung und kein Profitstreben.
Wirtschaftssubjekte, die sich ganz oder teilweise selbst versorgen, sind Privathaushalte, aber auch Unternehmen oder der Staat. Privathaushalte in der Landwirtschaft erzeugen auch Agrarprodukte für ihren Eigenbedarf, der Rest wird auf dem Agrarmarkt verkauft. Auch die Fischerei und Jagd sind von Subsistenzzielen geprägt.[2] Von reiner Subsistenzwirtschaft spricht man, wenn die Produktion ausschließlich dem Eigenbedarf dient. Bei den lokalen Gemeinschaften – wie Wildbeuter, Feldbauern und Hirtennomaden (hier nicht so ausgeprägt) – überwiegt die autarke, traditionell subsistenzwirtschaftliche Produktion noch heute deutlich. Erweiterte Subsistenz bedeutet, dass zwar der Eigenbedarf Priorität genießt, die Überproduktion jedoch auf dem Markt verkauft wird. Für die reine Subsistenz ist weniger Anstrengung erforderlich. Einige Unternehmen können einen Teil ihres Energieverbrauchs selbst erzeugen, sofern Energie als Koppelprodukt anfällt. Der Begriff der Subsistenzwirtschaft wird aus historischen Gründen immer noch mit der Landwirtschaft assoziiert, kann heute jedoch auch bei anderen Wirtschaftszweigen, etwa der Energiewirtschaft, angewandt werden.
In den Entwicklungsländern – insbesondere Afrikas und Lateinamerikas – stammen bis zu 50 % der Agrarproduktion aus Subsistenzwirtschaft.