Ein moderner Tiegelofen ist ein induktiv beheizter Ofen, der in Gießereien zum Einschmelzen von Stahl und Gusseisen, aber auch von Nichteisenmetallen verwendet wird. Ursprünglich wurden Tiegelöfen mit festem Brennstoff wie Koks beheizt und stellten die erste Quelle für Flussstahl dar, der nach der Einführung des Bessemer-Verfahrens, des darauf aufbauenden Thomas-Verfahrens und des Siemens-Martin-Verfahrens am Ende des 19. Jahrhunderts das Schweißeisen bzw. das im Puddelverfahren erzeugte Schmiedeeisen verdrängte.