Coleoidea | ||||||||||
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Der Gemeine Kalmar (Loligo vulgaris) gehört zu den Zehnarmigen Tintenfischen | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Coleoidea | ||||||||||
Bather, 1888 | ||||||||||
Überordnungen | ||||||||||
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Tintenfische (Coleoidea oder Dibranchiata) sind Weichtiere, die im Meer leben. Sie haben einen Tintenbeutel, aus dem sie bei Gefahr ein dunkel gefärbtes Sekret ausstoßen, Tinte genannt.
Fachsprachlich werden Tintenfische auch als Coleoiden bezeichnet. In einigen allgemein- und populärwissenschaftlichen Texten heißen sie auch Tintenschnecken, um ihre Zugehörigkeit zu den Weichtieren zu verdeutlichen, denn Tintenfische sind keine Fische (diese zählen zu den Wirbeltieren).
Die Tintenfische sind eine Unterklasse der Kopffüßer (Cephalopoda) und zeichnen sich durch ein von Weichteilen umschlossenes Gehäuse oder dessen Rudimente sowie einen Tintenbeutel aus. Die bekanntesten Gruppen innerhalb der Tintenfische sind die Sepien (Sepiida), die Kalmare (Teuthida) und die Kraken (Octopoda).
Umgangssprachlich und historisch[1] sind mit der Bezeichnung Tintenfisch oft allein die Sepien gemeint. Doch bilden diese nur eine von vier Gruppen innerhalb der Zehnarmigen Tintenfische (Decabrachia). Weiterhin gibt es die Achtarmigen Tintenfische (Vampyropoda) mit drei Untergruppen. Zu den Tintenfischen (Coleoidea) werden auch die ausgestorbenen Belemniten (Belemnoidea) gerechnet, da bei einigen vollständigen Exemplaren Tintenbeutel nachgewiesen wurden (siehe Abschnitt Systematik).
Derzeit kennt man aus den heutigen Meeren etwa 800 Arten, und laufend werden noch neue Arten beschrieben. Im Fossilbericht sind weitere etwa 2000 Arten identifiziert worden.
Die ältesten Funde, die man sicher den Tintenfischen zuordnen kann, stammen aus dem Unteren Karbon von Nordamerika. Funde von Tintenfischen aus dem Unteren Devon von Deutschland haben sich bisher nicht bestätigen lassen. Tintenfische sind fleischfressende Tiere, die sich von kleinen Fischen, Krabben, Garnelen und anderen kleineren Tintenfischen ernähren, obwohl dies nur bei Nahrungsknappheit der Fall ist. Die kleinsten Exemplare der Tintenfische ernähren sich hauptsächlich von Krill und Plankton.
Zwischen Gaming und Lunz am See, im Bezirk Scheibbs, Niederösterreich haben Wissenschaftler des Naturhistorischen Museums und der Universität Wien weltweit erstmals fossile Tintenfisch-Knorpel entdeckt. Die bis zu 3 cm großen, schwarzen Gebilde aus Kohlenstoff wurden mittels Mikro-Computertomographie untersucht, stammen von der ausgestorbenen Art Phragmoteuthis bisinuata und sind 233 Millionen Jahre alt.[2]