Torf ist ein organisches Sediment, das sich durch die Zersetzung von abgestorbenen Torfmoosen in Mooren bildet. Moore mit intakter Torfschicht speichern doppelt so viel Kohlenstoff wie Wälder, wobei eine 15 Zentimeter mächtige Torfschicht etwa gleich viel Kohlenstoff bindet wie ein hundertjähriger Wald auf einer gleich großen Fläche. Durch die Entwässerung von Mooren werden Kohlendioxid und andere klimawirksame Gase freigesetzt, die den Treibhauseffekt zusätzlich verstärken und so die globale Erwärmung beschleunigen.[1]
Traditionell diente der Torfstich der Gewinnung landwirtschaftlicher Flächen, wobei der getrocknete Torf als Brennstoff genutzt wurde. Noch immer spielt Torf als Substrat im Gartenbau eine wichtige Rolle. Da es jedoch tausende Jahre dauert, bis sich eine Torfschicht von einem Meter gebildet hat, überschreitet die Nachfrage vielerorts das Angebot. Nach Angaben des Industrieverbandes Garten wurden in Deutschland 2019 etwa 4,7 Millionen Kubikmeter Torf pro Jahr abgebaut, wobei zusätzlich die gleiche Menge importiert wurde.[2]
Aus diesen Gründen soll der Torfabbau gestoppt werden, um eine Renaturierung der Moore durch Wiedervernässung zu ermöglichen. Daher soll Pflanzenerde im nichtkommerziellen Gartenbau bis 2026 torffrei werden, während der kommerzielle Gartenbau für die Umstellung bis 2030 Zeit hat.[3]