Als traditionelle Wirtschaftsform (konkret Landwirtschaftsform) werden verschiedene überlieferte, tradiertewirtschaftliche Strategien zur Sicherstellung des Lebensunterhalts ihrer Betreiber bezeichnet.[1][2] Übliche Bezeichnungen sind auch traditionelle Bewirtschaftungsform, -Wirtschaftsweise, -Subsistenzstrategie oder traditionelles landwirtschaftliches Betriebssystem.[3] Die genannten Bezeichnungen werden in den Fächern Geographie, Ethnologie, Kulturökologie, sowie in der Archäologie[4] verwendet.
Die jeweilige Bewirtschaftungsform ist gekennzeichnet durch Arbeit in direkter Auseinandersetzung der Menschen mit ihrer natürlichenUmwelt (wovon leben sie?), verbunden mit einer typischen Produktion von Gütern (was stellen sie her?) unter Einbeziehung der sozialen Bedingungen (wer macht was?) und einer energieeffizienten und nachhaltigen Anpassung an die natürliche Umwelt (wie wird die Versorgung sichergestellt?).[5][6]
Die Bezeichnungen Subsistenzstrategie, -typ oder -form (oft auch ohne das Adjektivtraditionell) werden in der Ethnologie häufig gleichbedeutend verwendet, obwohl damit streng genommen nur der Teilaspekt des reinen Unterhalts benannt wird.[8]
Bisweilen werden auch traditionelle Handwerker oder Kaufleute hinzugerechnet,[9] die hier jedoch unberücksichtigt bleiben.
↑Rudolf Lütgens, Erich Otremba, Edwin Fels: Erde und Weltwirtschaft, ein Handbuch der allgemeinen Wirtschaftsgeographie: Die geographischen Grundlagen und Probleme des Wirtschaftslebens. Band 1 Franckh, Stuttgart 1950. S. 196–208.
↑Margarete Payer, Alois Payer (Hrsg.): Entwicklungsländerstudien. Teil I: Grundgegebenheiten. Kapitel 6: Landwirtschaftliche Betriebssysteme. HBI Stuttgart, 1998–1999, Fassung vom 7. Februar 2001 (Lehrveranstaltung Einführung in Entwicklungsländerstudien;online auf payer.de).
↑Eric Biermann: Alt- und Mittelneolithikum in Mitteleuropa. Untersuchungen zur Verbreitung verschiedener Artefakt- und Materialgruppen und zu Hinweisen auf regionale Tradierungen. Köln 2001–2003, S. 137 ff (PDF-Datei; 11 MB; 683 Seiten (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.xn--rheinland-archologie-ozb.de auf rheinland-archäologie.de).
↑Anja von Hahn: Traditionelles Wissen indigener und lokaler Gemeinschaften zwischen geistigen Eigentumsrechten und der public domain. Springer, Heidelberg u. a. 2004, ISBN 3-540-22319-3, S. 47–56.
↑Anja von Hahn: Traditionelles Wissen indigener und lokaler Gemeinschaften zwischen geistigen Eigentumsrechten und der public domain. Springer, Heidelberg u. a. 2004, ISBN 3-540-22319-3, 20–33.